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Claudia Roth und die deutsche Staatsbürgerschaft

Wie unfassbar und empörend klingen täglich die Meldungen, die uns diverse Imker, politisch Inkorrekte und Konsorten in ihren politischen Blogs präsentieren.

Unfassbar ist daran aber manchmal nur, wie schlecht diese recherchiert sind. Aktuelles Beispiel: PI-News und „Der Honigmann sagt“, Claudia Roth möchte die deutsche Staatsbürgerschaft abschaffen und uns zu EU-Bürgern machen.

Soweit klingt das nicht unrealistisch und dürfte doch tatsächlich dem Kern des Rothschen Denkens entsprechen, aber was ist dran an der Meldung?

Wenn der systemkritische Bürger nun die Suchmaschine seines Vertrauens bemüht, um nachzuschlagen, was denn etablierte Medien über diese ungeheuerliche Meldung schreiben, findet er zunächst das erwartete Bild vor: Fehlanzeige, nur gähnende Informationsleere. Man hat es also schon immer gewusst: So etwas wird einfach totgeschwiegen!

Aber wie gut, dass das Suchmaschinengedächtnis nahezu unauslöschlich ist. Bei weiterer Recherche stößt man schon nach kürzester Zeit auf alte Meldungen, die bereits 2009 offenlegten, dass Frau Roth die Staatsbürgerschaft abschaffen wollte. Ein Beweis für den wunderbaren investigativen Journalismus diverser „konservativer“ Plattformen? Mitnichten! Die besagte Meldung aus dem Jahre 2009 erschien zufällig an einem 1. April, wo bekanntermaßen gern mal eine Schippe draufgelegt wird. Merkwürdig auch, dass keines der Zitate auf irgendeiner anderen Seite auftaucht, als auf den einschlägig bekannten. Eine Verifizierung ist somit überhaupt nicht möglich. Selbst die Grünen haben dazu keine Meldung herausgegeben.

Also liebe Leser, lasst euch nicht sofort Honig ums Maul schmieren, wenn der Honigmann und seine Freunde vor der Tür stehen. Vieles, was sie sagen, ist zwar gut und richtig, anderes aber wohl einfach schlecht recherchiert und im guten Glauben, dass das schon stimmen wird, weil es ja zur Claudi passt. Böse Absicht sei nicht unterstellt, aber wenn man objektiver als BILD sein will, muss man einfach etwas mehr Zeit in einen Artikel investieren als Herr zu Guttenberg in seine Doktorarbeit.

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