Gesichtet

Das „Hauptproblem“ der Migrationskrise

Die Zahl der neuen Asylanträge ist 2017 gefallen. „Nur“ noch 186.644 Neuanträge im Gegensatz zum Vorjahr mit rund 280.000 Anträgen oder gar im Vergleich zum Krisenjahr 2015 mit immerhin stolzen 890.000 Neuanträgen.

Ist deswegen die „Flüchtlingskrise“ – wie man so schön sagt – überwunden, gar ausgestanden? Wenn man dem Noch-Innenminister Thomas de Maizière (CDU) glauben will, dann ist die Frage mit einem definitiven Ja! (mit Ausrufezeichen) zu beantworten. Wörtlich verkündete er: „Die Hauptprobleme sind im Griff.“ Auch wäre man nun wieder in der Lage, neue Anträge sofort zu bearbeiten. „Die Rückstände sind praktisch abgebaut.“

Danke Österreich! Danke Ungarn! Danke Mazedonien!

Na, da kann sich ja die CSU freuen. Denn damit wäre die Obergrenze von 200.000 „Flüchtlingen“ pro Jahr faktisch durchgesetzt. Dann steht der neuen großen Koalition nichts mehr im Wege. Nur schade, dass dieser Verdienst zu null Prozent auf die Kappe der deutschen Regierung geht. Vielmehr ist es Ländern wie Österreich, Mazedonien und Ungarn zu verdanken, die sich dafür von Merkel und Co. auch noch anhören dürfen, wie unmenschlich sie doch seien.

Nun stellt sich aber die Frage, was – um alles in der Welt – versteht unser Innenminister unter den „Hauptproblemen“? Eine passende Übersetzung wäre vielleicht die:

„Wir haben zwar schon sehr viele Neumigranten im Land, mehr als wir verkraften können, aber wenigstens kommen jetzt keine neuen mehr dazu. Na gut, das stimmt jetzt nicht ganz. Es kommen kaum noch welche hinzu. Ja gut; diejenigen, die da sind, die gehen auch nicht mehr. Und ja, der größte Teil wird sich in unseren Sozialsystemen breitmachen und bis an das selige Ende (oder böses Erwachen?) davon leben.

Ich weiß schon, das sind Milliarden und Abermilliarden von Steuergeldern, die einfach so verpuffen und nicht mehr dem Bürger zur Verfügung stehen. Aber was sind so ein paar Milliarden im Jahr gegen die Summen, die wir nach Griechenland und anderswo geschickt haben? Also ich bitte Sie! Was sagen Sie? Kriminalität? Ja, an zunehmende Vergewaltigungen und Ermordungen junger deutscher Frauen müssen wir uns halt gewöhnen. Und unsere Rentner müssen einfach mal lernen zurückzustecken. Ich mein, viele von denen kennen das doch noch selbst. Und wenn es in den Tafeln nicht mehr genug Essen für die gibt … Die anderen kommen immerhin alle aus Kriegsgebieten und werden verfolgt.

Was meinen sie? Die meisten sind jung und muslimisch und haben ein hohes Gewaltpotential? Ach, das bekommen wir schon hin. Jetzt bombardieren sie mich nicht so mit ihren ganzen Fragen. Denn – und da müssen Sie mir einfach glauben – das Hauptproblem ist gelöst. Es kommen doch schon weniger.“

Gut, mögen jetzt einige einwenden, das hat de Maizière nun wirklich nicht gesagt. Aber wie allgemein bekannt ist, sind Politiker ganz große Meister darin, mit wenigen Worten alles zu sagen, was es zu sagen gibt. Da muss man nicht genau ausführen, was für Probleme noch auf dieses Land zukommen werden. Es reicht, wenn man verkündet, das Hauptproblem wäre im Griff. Umgekehrt heißt das dann aber auch, man könne sich jetzt wieder „wichtigeren“ Dingen zuwenden. Beispielsweise irgendetwas gegen rechts.

Kommt den „Alarmisten“ die Arbeitsgrundlage abhanden?

In die gleiche Kerbe schlagen auch die Komödianten, die sich Presse nennen. So titelte die Süddeutsche Zeitung: „Zahl der Asylbewerber 2017 auf 186644 gesunken.“ In den Schreibstuben wird man wohl gejubelt haben, denn ein weiterer Artikel der SZ verkündete triumphierend: „Die Flüchtlingszahlen sinken, den Alarmisten in der deutschen Politik kommt nach und nach die Arbeitsgrundlage abhanden.“ Mit anderen Worten: Man hatte schon immer recht und die bösen rechten Scharfmacher und Rattenfänger wie immer nicht.

Wie als ob die Arbeit der „Alarmisten“ darin erschöpft sei, das Ende dieses Landes zu prognostizieren. Was die Redakteure dieses linksliberalen Blättchens wohl immer noch nicht verstanden haben, ist: diese „Alarmisten“ wollen nicht nur an Symptomen herumdoktern, sondern die Ursache abschaffen, sprich: das sich selbst vergötternde, realitätsferne und dabei totalitäre Gutmenschentum aus den Zentralen dieser Republik zu verjagen. Jeder, der das nicht will, ist bei diesen „Alarmisten“ falsch.

Abschiebungen auch gesunken

Wie auch immer. Nur weil die Neuzugänge an Migranten weniger werden, ist noch überhaupt kein Problem gelöst. Denn diejenigen, die schon hier sind, verschwinden deshalb nicht einfach so. Denn Abschiebungen gab es kaum. Tatsächlich sind die Abschiebezahlen ebenfalls gesunken. 2017 waren es gerade einmal noch 26.000, freiwillige Rückkehrer inklusive. Hier jetzt einen auf gute Stimmung machen, dabei aber die Augen verschließen (wollen) vor den noch zu lösenden Problemen ist sowas von Kindergarten. Frei nach dem Motto: Wenn ich dich nicht sehe, siehst du mich auch nicht.

Darum halte ich mir einfach die Augen zu und die Probleme sind weg. Eigentlich nicht weiter verwunderlich. Dieses Verhalten fügt sich doch nahtlos in die Schaufensterpolitik der Regierung, wie sie seit viel zu vielen Jahren schon betrieben wird. Man will sich für das vermeintliche Lösen von Problemen feiern lassen, die es ohne diese unfähige Regierung nicht gegeben hätte. Dabei ist die Lösung an sich nur ein weiteres Weigern der Herrschenden, die Augen aufzumachen und zu realisieren, dass der Regen von oben nach unten fällt und nicht umgekehrt.

Ein kleines Beispiel: Nehmen wir an, es gäbe eine Stadt, in der rund 100 Einbrecher ihr Unwesen treiben. Diese wären jedoch zu geschickt, dass nur sehr selten der Polizei einer ins Netz gehen würde. Nun kommen innerhalb weniger Wochen auf einmal 50 neue Einbrecher hinzu. Die Öffentlichkeit dreht am Rad, weil die Einbruchsdelikte sprunghaft in die Höhe steigen. Dem Bürgermeister wird vorgeworfen, er sei unfähig und nicht in der Lage sein Amt entsprechend auszufüllen. Nun brechen die nunmehr 150 Einbrecher munter weiter in die Häuser der Menschen ein.

Die einzige Folge jedoch ist, die Menschen werden verängstigter. Viele lassen bessere Schlösser an den Türen anbringen. Alarmanlagen werden überall installiert. Denn an der hohen Zahl der Einbrecher ändert sich nichts, weil der Bürgermeister nicht zugeben möchte, dass er inkompetent ist und daher seiner Polizei verbietet, härter durchzugreifen. Einige Zeit später kommen zehn weitere Einbrecher hinzu. Daraufhin tritt der Sprecher des Bürgermeisters vor die Kameras und verkündet, das Einbrecherproblem sei eingedämmt und man befände sich auf dem Weg der Besserung. Das Ende vom Lied ist, nun leben 160 Einbrecher in der Stadt und es werden in Zukunft noch mehr Einbrüche verzeichnet werden. Wenn der Bürgermeister von vornherein jedoch konsequent durchgegriffen hätte, wären es womöglich immer noch nur rund 100 Einbrecher. Vielleicht auch weniger.

Nix ist gelöst

Soll heißen: Es wurde kein einziges Problem gelöst, geschweige denn ein Hauptproblem. Vielmehr wurden weitere Probleme geschaffen, beziehungsweise bestehende Probleme verschärft. Die Ausländerkriminalität ist angestiegen. Unsere Sozialsysteme werden noch stärker belastet, weil nur ein kleiner Bruchteil der Einwanderer auch fähig ist, hier eine Arbeit zu finden. Die meisten werden auf Dauer Sozialhilfe beziehen. Die Zahl derjenigen, die in die Systeme einzahlen, wird immer kleiner relativ zu denjenigen gesehen, die Sozialhilfe beziehen.

Auch unsere Krankenkassenbeiträge werden in Zukunft steigen. Wie die WELT berichtete, sind die gesetzlich Krankenkassenversicherten von 69,9 Millionen im Jahre 2013 auf einen historischen Rekordwert von 72,7 Millionen im Jahr 2017 gestiegen, Auswanderer schon eingerechnet. Man kann sich also denken, warum es so viele Neuzugänge gibt und dass diese Neuzugänge wohl nie in die Krankenkasse einzahlen werden. Auch Parallelgesellschaften wachsen in deutschen Städten. Banden- und Drogenkriminalität wächst. Ganz davon abgesehen, dass sich heuer immer weniger Frauen abends allein auf die Straße trauen.

Ganz große Klasse Herr de Maizière!

(Bild: Pixabay)

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