Rezension

Der Kampf um die Symbole

In der öffentlichen Arena wird nicht nur um Begriffe gerungen, sondern vor allem auch um Symbole, weil sie langlebiger sind. Insofern tut auf diesem Gelände jede Niederlage doppelt weh. Wie konnte es z.B. nur passieren, dass aus dem christlichen Regenbogen das Erkennungszeichen für die (Gender-)Vielfaltsverrückten werden konnte?

Um das Bewußtsein über die Wirksamkeit und Veränderbarkeit politischer Symbole zu schärfen, hat nun der Historiker Karlheinz Weißmann ein umfangreiches Lexikon geschrieben. Es befasst sich mit Symbolen in einem weitgefassten Sinne. Bei „A“ wird deshalb sowohl das Anarchie-Zeichen als auch der Adler behandelt; bei „K“ Kornblume und Kreuz und unter „W“ auch die Farbe Weiß, um einige wenige Beispiele zu nennen.

Das Buch enthält 1.700 Abbildungen. Darunter finden sich auch sehr viele aus dem totalitären 20. Jahrhundert, in dem ein besonders harter Kampf um Symbole ausgetragen wurde. Weißmann gelingt es, dieses Minenfeld nüchtern zu erkunden. Was fehlt, sind die Wechselwirkungen zwischen Mentalitätsgeschichte und politischer Symbolik. Es wäre heute für eine politische Bewegung, die signifikante Erfolge erzielen will, wenig hilfreich, z.B. auf die Doppelaxt zurückzugreifen. Wir sind weich geworden und selbst patriotische Parteien wie die Schwedendemokraten schmücken sich heute lieber mit Blumen.

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