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Detroit: Ausblick auf unsere Zukunft

Detroit hat als erste amerikanische Großstadt Insolvenz angemeldet. Die einstige „Motor City“ im US-Bundesstaat Michigan kann weder seine Schulden noch seine Angestellten weiter bezahlen.

Die Probleme der Stadt sind eng verbunden mit den drei großen Autokonzernen General Motors, Ford und Chrysler. Deren langanhaltende negative Entwicklung ließ die Arbeitslosigkeit immer weiter ansteigen. In den vergangenen 50 Jahren verließen über eine Millionen Menschen die Stadt. Damit fielen auch die Einnahmen der Stadtkasse weg. Um Geld zu sparen, brennen die Straßenlaternen nur noch sporadisch. Mit der Dunkelheit steigt auch die Verbrechensrate – Detroit ist die kriminellste Stadt der USA. Und nicht nur bei der Polizei herrschen katastrophale Zustände, auch Feuerwehr und Rettungsdienste sind nur noch bedingt handlungsfähig.

Der Konkurs war der einzige Ausweg aus der Krise. Die 19 Mrd. US-Dollar Schulden haben die Stadt erdrückt. Szenarien, die auch in Deutschland und Europa möglich und bekannt sind. Was wäre Wolfsburg ohne VW? Das gleiche wie einst das Ruhrgebiet ohne Kohle und Stahl – auf dem absteigenden Ast. In einigen Gebieten hilft nur noch Insolvenz und Rückbau, aber vor allem die dazu nötige Konsequenz. Das betrifft in Deutschland Kommunen im Ruhrgebiet ebenso wie in den neuen Bundesländern. In Europa ganze Staaten.

Die USA sind Europa in vielen Dingen immer der Zeit voraus gewesen. Was in Detroit geschehen ist, wird auch uns in Zukunft erwarten.

(Bild: Andrew Jameson/Wikipedia.de/cc)

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