Anstoß

Es gibt nur zwei Geschlechter

Eigentlich unterscheiden sich Männer und Frauen schon auf den ersten Blick sehr deutlich voneinander. Da wäre zunächst einmal die Kleidung, Haare, Bartwuchs und Stimme, aber auch das „biologische“ Geschlecht. Wirkliche Zwitter einmal ausgenommen, gibt es hier wirklich nur zwei.

Nun sagt aber die Gender-Forschung, vertreten durch dutzende Lehrstuhlinhaber und „Experten“ in der westlichen Welt, all dies sei entweder soziale Konstruktion – also bedingt durch Kleidung, Haarschnitt oder Erziehung und lediglich antrainiert. Andererseits hätte die biologisch-geschlechtliche Dualität nur bedingt oder gar keinen Einfluss auf geschlechtliches Verhalten.

Anders gesagt: Ob sich Herr Mustermann jetzt wie eine Frau oder wie ein Mann kleidet und verhält, hängt nicht davon ab, welche Geschlechtsmerkmale er hat. Da allein schon die Bezeichnung „Mann“ oder „Frau“ kulturell geprägt und damit beliebig sei.

Neuronale Unterschiede zwischen Mann und Frau

Ganz davon abgesehen, ob kulturelle Prägung und biologische Notwendigkeit sich wirklich gegenseitig ausschließen – immerhin können doch kulturelle Geschlechterrollen auf vorgefundenen Unterschieden basieren –, ist die Behauptung, Biologie und Soziologie seien voneinander unabhängig, mit gebotener Skepsis zu betrachten.

Eine amerikanische Vergleichsstudie – eine der bisher umfangreichsten – hat unlängst herausgefunden, dass es definitiv neuronale Unterschiede zwischen Mann und Frau gibt. Die Studie des „National Institut of Mental Health“ in Bethesda untersucht die Hirnscans von 976 Probanden, männlich wie weiblich. Es ergab sich dabei, bei Frauen war der Anteil an grauer Hirnsubstanz im Bereich des präfrontalen Cortex, im orbitofrontalen Cortex und in Teilen des Scheitel- und Schläfenhirns größer als bei Männern. Bei Männern wiederum war die Hirnrinde im hinteren Teil des Gehirns dicker, darunter das Sehzentrum.

Die bei Frauen besser ausgebildeten Bereiche sind für die Kontrolle von Aufgaben, die Impulskontrolle und die Verarbeitung von Konflikten verantwortlich. Die besser ausgebildeten Hirnareale bei Männern hingegen für die Objekterkennung und die Wahrnehmung von Gesichtern.

Nun könnte eingewendet werden, die Unterschiede seien entstanden, weil die Natur sich dem sozialen Druck über Generationen angepasst habe. Also Frauen ausgeglichener seien, weil man daheim mit einem Stall voller Kinder sich keine Ausraster erlauben kann und Männer durch ihre Arbeit außer Haus als Jäger und Arbeiter Objekte besser erkennen können.

Angeborene Geschlechtsunterschiede

Dieser Einwand ist auch den Autoren der Studie nicht unbekannt. Daher wurden 1317 Hirngewebeproben der betroffenen Hirnregionen untersucht mit dem Ergebnis: Diese geschlechtsspezifischen Merkmale seien auf die Geschlechtschromosomen zurückzuführen. Die Unterschiede sind also angeboren und nicht kulturell erzeugt, wie ein Autor der Studie, Armin Raznahan, betont: „Wir glauben nicht, dass Umweltfaktoren die Haupttriebkraft für diese hochgradig reproduzierbaren Muster im Volumen der grauen Hirnsubstanz sind.“

Andere Studien kommen zu weiteren Ergebnissen. So hat man herausgefunden, dass das weibliche Hormon Östrogen nicht nur ein Jungbrunnen ist, sondern auch das räumliche Orientierungsvermögen hemmt. Tests zeigten, Frauen während der Menstruation – also mit relativ gesehen dem geringsten Östrogenspiegel – schnitten bei diesbezüglichen Tests am besten ab. Das Klischee, Frauen könnten nicht einparken, kommt also nicht von ungefähr. Aber zumindest können Frauen dafür nichts, es liegt ja nicht zuletzt an den Hormonen.

Ab der 6./7. Schwangerschaftswoche beginnt ein männlicher Fötus Testosteron zu produzieren. Dadurch wächst die rechte Gehirnhälfte schneller, die linke wird aber in ihrem Wachstum gehemmt. Weil aber die rechte Gehirnhälfte unter anderem für räumliches Vorstellungsvermögen und abstraktes Denken verantwortlich ist, ist selbiges bei Männern statistisch gesehen stärker ausgeprägt. Bei Frauen entwickelt sich ohne den Einfluss des Testosterons die linke Gehirnhälfte besser, was zu einem besseren Sprachempfinden führt.

Ein Kind linker Ideologie

Freilich sind Männlein wie Weiblein in ihren Eigenschaften nicht separiert. Es gibt Überschneidungen. Also femininere Männer und maskulinere Frauen. Aber letztlich doch nur Männer und Frauen. Der Grund, warum das Offensichtliche heute so vehement geleugnet wird, liegt nicht zuletzt an dem Umstand, dass auch die Gender-Forschung ein Kind linker Ideologie ist, die bekanntlich nach dem zutiefst destruktiven Grundsatz handelt: „Wenn eine Theorie mit der Wirklichkeit nicht übereinstimmt, umso schlimmer für die Wirklichkeit.“

Auch sollte man sich überlegen, wenn das Geschlecht wirklich nur ein soziales Konstrukt sei, müssen die Menschen in den vergangenen 10.000 Jahren äußerst naiv und beschränkt gewesen sein. Nicht zuletzt in dieser Auffassung offenbart sich die Überheblichkeit des modernen Menschen.

Er hält zwar nichts von der Idee, der Mensch sei die Krone der Schöpfung. Die Krone der Geschichte zu sein, nimmt er aber gerne für sich in Anspruch. Dem Umstand der binären Geschlechtlichkeit macht das allerdings keinen Abbruch. Schließlich hat es schon Mann und Frau gegeben, als derlei grenzdebilen Gedankenspielchen noch nicht an der Tagesordnung waren. Und es wird Mann und Frau auch noch geben, wenn diese längst wieder vergessen sind.

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