Gesichtet

„Fossile Inflation“ oder Greenflation?

Nahezu die gesamte Expertenwelt spricht von der energiewendebedingten Inflation, der „Greenflation“. Nur diejenigen, die sie verursacht haben, tun das nicht. Unter den Klimaideologen hat man sich mittlerweile ein eigenes Narrativ gebastelt: Nicht die Energiewende treibe die Preise hoch, sondern fossile Brennstoffe. Doch hält das dem Faktencheck stand?

Die offizielle Inflation ist in Deutschland so hoch wie seit knapp 30 Jahren nicht mehr. Im letzten Dezember sollen es, gemessen am – ohnehin zweifelhaften – Warenkorbsystem, immerhin 5,3 Prozent gewesen sein. Die reale Inflation dürfte weit über dieser geschönten Darstellung der Preisentwicklung liegen. Weitgehend unumstritten ist dabei, dass die steigenden Energiepreise einen wesentlichen Beitrag zur Inflation leisten.

Doch ab hier gehen die Meinungen auseinander. Während sich die Fachwelt in weiten Teilen einig ist, dass die Energiewende und die staatliche CO2-Bepreisung dafür verantwortlich ist, dass immer mehr Haushalte an den Rand ihrer finanziellen Möglichkeiten getrieben werden, führen Klimaideologen an, die Energiekosten seien nur so hoch, weil der Anteil erneuerbarer Energien noch zu gering sei.

Rückkehr zur Kernenergie wäre sinnvoll

Doch muss die Frage nicht nur danach lauten, wie die aktuelle Preisstruktur ist, sondern auch, ob es klug war, die sicheren deutschen Kernkraftwerke abzustellen. Bei einer Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke würde die Kilowattstunde 2,7 Cent kosten – das ist weniger als ein Drittel der Vollkosten für Wind- oder Solarenergie. Selbst Braunkohle ist von den Gestehungs- und Systemkosten weitaus günstiger als Wind und Sonne. Lediglich die massive CO2-Besteuerung von über 50 Prozent treibt die Vollkosten für daraus erzeugte Energie leicht über die Erneuerbaren.

Für Industrie und Verbraucher wäre es daher die sinnvollste Lösung, die bestehenden AKW weiter zu nutzen oder neue in Betrieb zu nehmen. Insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Ukrainekrise zeigt sich, dass die Energieversorgung Deutschlands massiv von ausländischen Versorgern abhängig ist. Das wäre ein weiterer Grund für die Rückkehr zur Kernenergie. Immerhin steht zu vermuten, dass die Gaspreise weiter steigen, wenn nicht sogar von russischer Seite die aktuellen Lieferungen eingestellt werden.

Interventionismus treibt die Preise in die Höhe

Auch bei fossilen Treibstoffen zeigt sich ganz klar, dass der Preistreiber der staatliche Interventionismus ist. Die Spritpreise haben mittlerweile ein Allzeithoch erreicht, das für viele Haushalte zu einer echten Belastung wird. Beliebte Ausrede: Die Spritpreise sind von den Weltmarktpreisen abhängig und haben wenig bis nichts mit der Besteuerung zu tun.

Das ist falsch, was ein einfaches Beispiel zeigt: Es gab in der Vergangenheit schon mehrfach deutlich höhere Rohölpreise. Dennoch waren die Spritpreise nie so hoch wie jetzt. Das liegt ganz klar an der enormen Besteuerung. Allein die unter der CDU-Regierung eingeführte CO2-Steuer macht derzeit rund zehn Cent pro Liter aus. Die AfD fordert daher ein sofortiges Aussetzen der Abgabe, sowie eine Reduktion der Mehrwertsteuer von 19% auf den ermäßigten Satz von 7%. Das würde die Inflation verringern und eine unmittelbare Entlastung für die Haushalte bringen.

Der Ingenieur Dr. Dirk Spaniel ist verkehrspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag.

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