Gesichtet

Gedicht: Der Deutsche Traum

In ihrer Anfangszeit vor mittlerweile 15 Jahren war die Blaue Narzisse in erster Linie eine Literaturzeitschrift, in der Gedichte und Kurzgeschichten veröffentlicht werden konnten. Zwar hat sich unser Schwerpunkt seitdem verändert. Trotzdem freuen wir uns über jedes Gedicht, das wir von einem jungen Autor erhalten. Mit Der Deutsche Traum liefert nun Lennart Anderson sein Debüt für uns ab.

Der Deutsche Traum

Entschlafen ruht begraben von dichter Nebelwand
In staubigen Ruinen das Deutsche Vaterland.
Seit hundert Jahren schläft nun, vom Traum kurz aufgeschreckt
Und wart‘ auf den Erlöser, dass er es wohl erweckt.

Gar golden war’n die Zeiten der Deutschen Einigkeit,
Doch sind sie heut‘ verloren, verrafft vom Zahn der Zeit,
Vergessen von den Ahnen, verdrängt sogar vielleicht
Weil sie nicht wollen, dass der Traum dem Schlaf entweicht.

Erwachet der Kyffhäuser aus trüber Traumesnacht,
Erweckt der rote Kaiser sein Reich zu neuer Macht,
Dann sei auch unser Deutschland aus seinem Schlaf erwacht.

Gespalten seist Du nimmer in Meinung, Macht und Staat,
Geeinigt treu für immer, wie Eisen fest und hart
Entspringt aus alter Asche die frische Deutsche Saat.

(Bild: Pixabay)

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