Anstoß

Im Gespräch: Götz Kubitschek über Chemnitz und Köthen

Die Turbulenzen der vergangenen Wochen sind weiterhin spürbar. Nach der blutrünstigen Tat in Chemnitz, bei der ein 35-jähriger Deutscher ums Leben kam, starb erneut ein Deutscher nach einer Auseinandersetzung mit Scheinasylanten in Köthen.

Die Täter: Zwei polizeibekannte Afghanen im Alter von angeblich 18 und 20. Um einen besseren Überblick über die aktuelle Lage in Mitteldeutschland zu gewinnen, führten wir mit dem Verleger Götz Kubitschek (Antaios) ein kleines Interview über seine Auffassung zur aktuellen Lage in Mitteldeutschland und über die Zukunft.

Blaue Narzisse: Herr Kubitschek, wie beurteilen Sie die Stimmung in den Neuen Bundesländern, nachdem zwei Deutsche in einer so kurzen Zeit durch „Flüchtlinge“ zu Tode kamen?

Götz Kubitschek: Die Stimmung ist gereizt bis empört, soweit ich sie in dem Dorf, in dem ich lebe, und aus den Zeitungen, die ich lese, aufnehmen kann. Gleichzeitig ist sie bedächtig, und das ist typisch für die Altersgruppe, die sich da vor allem rührt: für die 35- bis 50-Jährigen.

Wie haben Sie reagiert, als Sie von dem Tod des 22-Jährigen in Köthen hörten?

Professionell wohl: Was wird daraus? Wer wird in den Trauer-Wettlauf einsteigen? Und: Ist „Trauer“ überhaupt das richtige Wort? Man trauert, wenn ein Verwandter, Freund, guter Bekannter umkommt, aber nicht um einen Fremden. Da ist es eher Solidarität oder Wir-Bewußtsein oder ausgelöste Wut.

Köthen ist eine Kreisstadt mit rund 30.000 Einwohnern. Denken Sie, dass in einer so kleinen Stadt ähnliche Widerstands-Verhältnisse herrschen werden wie in Chemnitz?

Wir sind jetzt klüger: Es gibt dort Widerstand, und zwar in einer dieser Kleinstadt angemessenen Größenordnung.

Wie beurteilen Sie die medialen Berichte über Köthen?

Diese Berichte sind in einem lauernden, empörten und zielgerichteten Ton verfaßt: Ihnen fehlt das neutrale Maß, die objektive Distanz. Man versteht in den Redaktionen nicht, daß ein Verhalten „Gründe“ haben kann.

Woran liegt es, dass Ausländer überdurchschnittlich krimineller sind als Deutsche?

An der mangelnden Zivilisiertheit, an der kulturellen Prägung, die Gewalt und Rechtsverstoß als Mittel der Bereicherung oder der Ehrverteidigung nicht so strickt ächtet wie bei uns eingeübt und üblich.

Glauben Sie, dass der Fall Köthen die politische Gesamtlage in Deutschland nun verändert?

Der Fall Köthen ist ein weiterer Tropfen in das Faß, das bald überlaufen wird. Hoffen wir mal (und tun wir alles dafür), daß dieses „Überlaufen“ ein friedlicher, aber folgenreicher Vorgang sein wird.

Vielen Dank für das Gespräch!

(Bildurheber: B.C. Richter)

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