Der halbwegs seine Sinne beieinanderhabende Politikbeobachter ist bisweilen der Ansicht, dass die ganze Welt ein Irrenhaus – in Deutschland jedoch die Zentrale ist. Und meist stimmt das ja auch. Stichwort Klimawandel und Energiewende, Einwanderungspolitik und Nationalmasochismus. Aber heute geht der Preis der schwachsinnigsten Politik an die Schweiz. Ja, die besonnene Schweiz, das Musterbeispiel europäischer Demokratie.
Verantwortlich dafür ist das neue Gesetz, welches die „Ehe für alle“ auch für diverse Eidgenossen ermöglichen möchte. Laut diesem Gesetz gibt es den „Vater“ in der Schweiz nicht mehr. Das ist nicht nur eine traurige Nachricht für alle tatsächlichen Väter mit Schweizer Pass, sondern stellt das ganze bisher als normal empfundene Familiengefüge in Frage. Denn die „Mutter“ gibt es im Gesetzestext sehr wohl noch. Diese darf also bleiben. Der Vater hingegen ist jetzt nur noch ein „Elternteil“ und damit nicht mehr das natürliche Gegenstück zur Mutter, sondern ein geschlechtsloses Etwas, das kein essentieller, ja nicht einmal optionaler Bestandteil der Familie darstellt.
Ach ja, eine Aufgabe ist dem ehemaligen Vater dennoch zugestanden. Er findet immerhin noch als „Samenspender“ Erwähnung. Der Vater ist demnach nichts weiter mehr, als eine lebendige Samenbank, ein Zuchtbulle, den sich Frau für ein paar vergnügliche Stunden leistet. Danach ab in die Suppe mit ihm! Der Mann: ein Nutztier. Der feministische Traum ist in der Schweiz demnach – zumindest auf dem Papier – wahr geworden. Ein Traum, der noch vor wenigen Jahrzehnten als verrücktes Gefasel abgetan wurde, als Absurdität, wird nunmehr in aller Ernsthaftigkeit politisch verhandelt. So schnell dreht sich bisweilen der Wind.
Beschützer der Familie
Als Mann hat man indes gar nichts mehr zu lachen. Sehnt Mann sich doch insgeheim nach jenen Zeiten, in denen Frauen nicht wählen durften und daheim die Kinder hüteten. Damit tut man natürlich allen vernünftig gebliebenen Frauen Unrecht – doch arg viel mehr als Tagträumerei bleibt dem vir Europaeus bald nicht mehr. Dass der Mann, der Vater indes mehr ist, als ein Samenspender oder Zuchtbulle, bleibt hingegen eine unverrückbare Wahrheit. Er ist eben nicht nur genetischer Materiallieferant, sondern Beschützer seiner Familie, Partner seiner Frau und Vorbild seiner Kinder.
Das Fehlen des Männlichen in der Gesellschaft wird nicht mehr als schmerzlicher Mangel aufgefasst, als deutliches Anzeichen für den Niedergang unserer Zivilisation, sondern vielmehr als erstrebenswertes Ideal. In diesem Denkschema muss demnach alles Männliche ausgerottet werden, konsequent und bis zum letzten. Deswegen feiern die Laufstege der westlichen Zivilisation eine androgyne Männermode. Deswegen wird kleinen Jungen schon ab dem Kindergarten und der Grundschule eingetrichtert, dass sie potentielle Täter seien.
Und darum streicht die Schweiz eben auch den Mann aus ihrem Ehegesetz. In völliger Verkennung der anthropologischen Lage will der von Irrsinn geleitete feministische Traum ein Utopia der weiblichen Zivilisation, die keine Virilität, Stärke und Wehrhaftigkeit mehr kennt, erschaffen. Eine solche Zivilisation indes kann nicht überleben, da sie früher oder später von anderen wehrhaft gebliebenen Kulturen übernommen wird.
Es ist zwar erfreulich zu sehen, dass unsere deutschsprachigen Nachbarn genauso bescheuert sind wie wir. Aber eigentlich hätte diese Idee auch aus einer deutschen Feder stammen können. Genügend politisches „Potential“ dafür wäre allemal vorhanden. Daher kann man sich auch auf dieser Seite des Rheins sicher sein, dass derlei Absurditäten auch bei uns in Gesetze Einzug halten werden.
Heute schon fordert eine grüne Kanzlerkandidatin das Gendern in Gesetzestexten und verbindliche Frauenquoten für Politik und Wirtschaft. Der Vater ist auch hier eine vom Aussterben bedrohte Angelegenheit. Auch hierzulande gibt es genügend feministisch-grenzdebile Insassen deutscher Parlamente, denen ein solches Vorgehen zuzutrauen ist. Von den Grünen, die vermutlich in der kommenden Regierung sitzen werden, ist dies geradezu zu erwarten. Von SPD und Union aber nicht minder. Wird der Vater also auch in Deutschland gestrichen? Es ist zu vermuten!