Alter Blog

Jede Seite ist die falsche

Bislang ist es uns ausgesprochen gut gelungen das zu beherzigen. Keine Partei. Wenig Unklarheiten. Wir sind wir.

Für die AlterMedia-Leute sind wir die angepassten Systemlinge, die bereits bei im Untergrund tätigen Organisationen in Lohn und Brot stehen. Schon mehrfach gefiel den Kameraden nicht, dass wir uns nicht für nationalen Sozialismus begeistern wollen und nicht blindlinks gegen den Katholizismus als eine Judenkrankheit hetzen. Auch die PLO halten wir nicht simplifizierend für eine im Grunde friedliche Volksbewegung, die sich den permanenten Aggressionen des Weltfeindes ausgesetzt sieht. Also muss der Feind uns bezahlen. Der Paria mag uns nicht.

Für die linken Szenen hingegen sind wir nicht wirklich einzuordnen, weshalb wir vorsichtshalber in die Ecke mit den Neonationalsozialisten, die allenfalls eine schlechte Karikatur ihres Ideals darstellen, gesteckt werden. Klar wir sind ja auch eindeutig prodeutsch. „No Border, no Nation“ lautet die Agenda der Internationalsozialisten. Da ist man der Feind von Leuten, die keine Feinde kennen. Haha. „Deutschnationale Einrichtung“ sollte uns tief treffen. Lächerlich. Heute ist das eine Auszeichnung.

Die anderen kennen uns meist nicht. Machen wir uns doch nichts vor. In der Massengesellschaft kennt im Grunde keiner keinen, aber alle reden über alle. Dies ist Schritt EINS. Sie, lieber Leser müssen auch einsehen, dass es im Internet Nichts gibt, was es nicht gibt. Das ist Schritt ZWEI. Wir alle sind Weltreisende vom Schreibtisch aus geworden. Gewiss lohnt es sich im Grunde überhaupt erst weiter zu lesen, wenn man es sehenden Auges bereits bis hierher geschafft hat.

Unterstützung finden die vorangegangenen Thesen z.B. hier: Fabian Virchow hat sich den „Konstruktionen extrem rechter Männlichkeit“ angenommen, wobei er Bezug auf einen von mir verfassten und bei uns veröffentlichten Artikel nimmt, aber seine Rückschlüsse mithilfe von AlterMedia-Kommentaren zieht. Virchow, der mittlerweile gar eine Professur inne hat und Thesen vertritt, von denen die wenigsten dem Popperschen Falsifikationskriterium für Wissenschaftlichkeit entsprechen dürften, nennt uns in salonbolschewistischem Neusprech „extrem rechts“. Wie tragisch. Ich musste fast weinen. Ist die Fremdzuschreibung „extrem rechts“ bloß die Projektion der eigenen Verortung? Immerhin vertreten wir lediglich Positionen, die in jeder intakten und höheren Gesellschaft (i.S.v. Gruppe von Menschen, die in gemeinsamen Erwartungszusammenhängen leben) normal sind: Selbsterhaltung und Anständigkeit. Was auch immer das im Einzelnen und den zeitbedingten Erfordernissen entsprechend bedeutet. Nur zufällig bin ich auf diese „Arbeit“ zu Antirassismus und Gender gestoßen als ich meinen Namen gegoogelt habe.

Immer wieder fällt mir auf, wie weltfremd diese postmodernen Ideologen sind. Eric Voegelin nannte diese Art die Dinge zu sehen und zu verorten die Konstruktion einer zweiten Realität. Weil die erste Realität, die die Basis unserer gemeinsamen Erfahrungswelt ist, den persönlichen Vorstellungen davon, wie die Welt sein soll, widerspricht, wird kurzerhand die subjektive Normativität zur Realität erklärt. Weil die aus dieser Sicht der Dinge resultierenden Erklärungsversuche der Welt aber notwendig mit der Realität der gemeinsamen Erfahrungsbasis kollidieren, sind Anpassungen nötig. Nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Außenwelt. Der linke Intellektuelle gerät in das Hamsterrad der permanenten Revolution. Durch die ausgesprochen hochentwickelte Begriffsdichte handelt es sich um ein Wünschdirwas höchsten Niveaus.

Am Geschlechterdiskurs lassen sich diese Umstände gut nachvollziehen. Männer und Frauen sind natürlich nicht gleich. Es ist unschwer zu erkennen. „Leute macht die Augen auf“ möchte man seinem Gegenüber zurufen. Doch das spielt alles keine Rolle. Statt sich dieser Problematik zu stellen, kommt jetzt die zweite Realität: Männer und Frauen sind doch aber gleich! Da es sich folglich um eine willkürliche Unterscheidung handeln muss, sofern man diskursiv auf Männer und Frauen rekurriert, werden die tollsten Theorien entwickelt, um Wege aufzuzeigen, warum die gemeinsame Erfahrungsbasis dem aufgestellten Gleichheitssatz widerspricht. Die Männer haben die Frauen gezwungen Frauenkleidung zu tragen z.B. Also sollen Frauen jetzt am besten auch Hosen tragen. Oder noch besser: Auch die Männer Röcke. Hier beginnt auch die Zahlengläubigkeit. Erst wenn 50% der so genannten Männer Frauenberufe ergreift und umgekehrt, dann soll die Diskriminierung beendet sein. Doch die einfachen Menschen teilen fröhlich weiter in Mann und Frau. Und dann fällt jemandem ein: Es gibt ja noch die Hermaphroditen! Diese sind jetzt der lebendige Beweis dafür, dass das Geschlecht etwas Zufälliges sei. Doch es nützt nichts. Männer und Frauen gibt es immer noch. Wenn die Sprache also das Denken bedingt, müssen wir eben die Sprache anpassen. So gibt es jetzt nur noch BürgerInnen. Aber haben sie schon mal von TäterInnen gehört? Der Schwachsinn wird dann deutlich wenn bspw. bei einer Polizeifahndung ein Vergewaltiger tatsächlich gesucht wird und nur noch gendergerecht eine Vergewaltigungsperson ausgewiesen würde. Das macht ja auch keiner. Bemerkenswert. Die Konsequenz ist, dass dubiose Gesellschaftswissenschaftler alle paar Jahre eine neue Sau durchs Dorf treiben, mit dem Zweck irgendwelche Verhältnisse ihrer subjektiven Normativität anzugleichen. Alles völlig rational. Bis auf die Axiomatik. Richtige Schlüsse kommen vor, bleiben aber zufällig, während eine umfassene Erosion der allgemeinen, überindividuellen Verhältnisse voranschreitet. Es hat etwas für sich, diese Problematik auf ein gestörtes Selbstbild des auf sich selbst zurückgeworfenen, modernen Intellektuellen zurückzuführen, wie es Voegelin tut. Die Unfähigkeit mit der Welt ins Reine zu kommen ist pathologisch, genauer pneumopathologisch, und beruht auf einem gestörten Transzendenzbezug des säkularisierten Menschen.

Die Geschlechterdebatte, bei der es im Grunde nichts zu Debattieren gibt, weil es Männer und Frauen eben gibt, jeder kann sie sehen, tagtäglich, ist nur besonders plastisch. Wir sind eben keine Schnecken. Der Modus der Realitätsbildung verläuft aber gleichgeartet auch bei anderen Themenfeldern, des angestrebten gesellschaftlichen Umbaus. Die Diktatur der gottlosen Geisteswissenschaften ist längst eine Umerziehungsdiktatur.

Das vollständige und folgerichtige Durchexerzieren solcher ideologischen Vorgaben wäre unzweideutig schwachsinnig. Es ist in Wahrheit schon längst eine Rosinenpicker-Mentalität entstanden. Im Zweifel gegen den weißen, heterosexuellen Mann. Frauenquote 50% für Führungspositionen! Hat schon jemand gehört, dass eine Feministin sich vorgedrängelt hätte, um an der Weiberquote auf dem Bau mitzuwirken? Man kommt gegen diese Form der Ideologisierung nur an, indem man sich die Einmischung in seine privaten Belange verbittet. Vehement. Aber diskutieren? Mit Subjektivisten, die eine gemeinsame Basis des Erkennens rundheraus ignorieren? Über einen Staat, der eine allgemeine normative Basis braucht, die der Wirklichkeit und nicht irgendwelchen Hirngespinsten Rechnung trägt? Diese normative Basis ist nur zu gewinnen, wenn man den Mikrokosmos Mensch, mit allen seinen Entscheidungsmöglichkeiten (Freiheiten), und dessen Stellung im Makrokosmos von Raum und Zeit annähernd (d.h. in den Grenzen menschlicher Erkenntniskraft) richtig erfasst. Die Forderung nach Emanzipation beruht auf einem fatalen Fehlschluss und ist per se Anmaßung und verwandelt das angestrebte Paradies in die Hölle auf Erden. Der Mensch wird zum Getriebenen seiner selbst.

Doch kehren wir zu Fabian Virchow zurück. Ein Meister seines Fachs. Forschen, forschen, forschen und doch die Gegebenheiten ignorieren. Er wirft uns mit AlterMedia in eine Ecke. Er weiß nicht, was er tut. Er sägt behende an dem Ast, auf dem er sitzt. Er gehört heute zu den Diederich Heßlings, die immer schon im gemeinen Deutschen schlummerten. Ja diese gibt es wirklich, auch wenn Heinrich Manns Verächtlichmachung des Kaisertums auf Ressentiment beruhen mochte. Diederich Heßling ist der Prototyp des Gutmenschentums. Die bunte Rinde wechselt mit der Zeit, doch wesensmäßig sind die Dinge klar. So wenig er es wohl möchte, verkörpert Virchow, aber nicht nur Virchow, eine deutsche Kontinuität. Weswegen Nietzsche treffend sagte: Gut Deutsch sein heißt sich entdeutschen. Das hat 1813, 1871, 1933, 1949 und 1989 gegolten, und gilt auch heute. Nur die sich entdeutschenden Deutschen, die die Schlacke der Narretei von sich werfen, werden eine Zukunft haben. Wir brauchen einen Neuen Deutschen Bund.

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