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„Kuhl, nicht lau“

… so lautete der Titel eines jener Scherzkanons, die Ludwig van Beethoven und Friedrich Kuhlau, sein Freund und Bewundererer, bei gehobener Stimmung aus Anlaß eines Kuhlau’schen Besuches in Wien fabrizierten. Nun, Beethoven war ein Freund »flüssiger Ernährung«, wie wir wissen, und man kann sich die gehobene Stimmung, wenn die zwei guten Freunde in den Weingärten der Vororte Wiens dem reschen »Heurigen« — oder auch dem milderen »Altwein« — kräftig zusprachen, schon ausmalen …

Heute vor einhundertachtzig Jahren nun, am 12. März 1832, ist dieser Friedrich Kuhlau in Lyngby bei Kopenhagen gestorben, fast fünf Jahre nach seinem verehrten älteren Freund. Anlaß für eine kleine Hommage an einen weitgehend Unbekannten — sein Klavierkonzert in C-Dur, op. 7, aus dem Jahre 1810 wird vielen gleich am Anfang sehr bekannt vorkommen, hat Kuhlau doch seiner Verehrung für Beethoven’s Genius hier sehr weiten Raum gegeben (to put it mildly) … dennoch: ein gelungenes und im weiteren Verlauf durchaus hörenswertes Beispiel für jenen Musikstil, der zwischen später Klassik und früher Romantik pendelnd, von vielen Komponisten der damaligen Zeit (z.B. Hummel, Onslow, Field, um nur einige zu nennen) gepflegt wurde, und beim Publikum mit Beifall rechnen konnte, später zwischen den beiden »Zentralgestirnen« dieser Epochenfuge, Beethoven und Schubert, jedoch einfach zur Vergessenheit zerrieben wurde.

Schade — so viel ansprechende Musik ist dadurch unseren Konzertprogrammen entgangen! Erst jetzt, durch die elektronischen Hilfmittel unserer Tage und ihren unstillbaren Heißhunger nach»content« unterstützt, ändert sich das langsam, und auch »Kleinmeister« wie eben Friedrich Kuhlau werden wiederentdeckt. Genug der Worte — Auftrittsapplaus für Felicja Blumental am Klavier und das Salzburger Mozarteum-Orchester unter der bewährten Stabführung von Theodor Guschlbauer:

1. Satz: Allegro — Teil 1 und Teil 2

2. Satz: Adagio

3. Satz: Rondo Allegro

Quelle: http://lepenseur-lepenseur.blogspot.com/2012/03/kuhl-nicht-lau.html

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