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Kult? Kommerz? Hauptsache WACKÖÖÖN!!!

Derzeit findet in Deutschland das (zumindest für mich) wichtigste Musikereignis des Jahres statt: Nein, nicht die Wagner-Festspiele in Bayreuth, sondern das Wacken:Open:Air.

Gepflegter Heavy-Metal-Sound in der norddeutschen Provinz. Höhepunkt am Donnerstag waren RAMMSTEIN, bei denen niemand geringeres als Schlager-Barde Heino einen Gastauftritt absolvierte. Zusammen sangen sie das Stück „Sonne“, welches der blonde Sonnenbrillenträger auf seinem aktuellen und viel diskutierten Album gecovert hatte.

Ein Großteil der anwesenden Metal-Fans feierte den Auftritt, jedoch gab es auch kritische Stimmen. RAMMSTEIN habe aus Kommerz seine Seele verkauft, so die Meinung einiger Metaller. Kommerz gilt in der Szene der Band-T-Shirt-, Backpatch- und Vinyl-Sammler immer noch als großes Schimpfwort, solange es sich dabei nicht um die eigene Lieblingsgruppe oder eben Wacken selbst handelt.

Beim zum Volksfest mutierten Metalfestival war Heino jedoch nicht der erste Schunkelzombie aus dem Musikantenstadl. 2011 trat Roberto Blanco zusammen mit SODOM auf. Mambo Kurt mit seiner Heimorgel ist auch regelmäßig dabei. Und eröffnet wird das W:O:A jedes Jahr vom Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr. Die „Wacken Firefighters“ stimmen die Gäste auf das dreitägige Ereignis ein und werden immer lauthals gefeiert.

Wem das zu bieder, Heino zu kommerziell und MANOWAR nicht „trve“ (true) genug ist, kann sich ja wieder in seine Höhle verkriechen und lauwarmes Dosenbier trinken. Um die Musik als Hauptbestandteil scheint es vielen Besuchern eh nicht mehr zu gehen. Wenn Saufen, Grillen, Zelten und nackte Leiber wichtiger sind als Legion of the Damned, Anvil oder Finsterforst solle man gleich zu Hause bleiben.

(Bild: Nightflyer/Wikipedia/CC)

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