Rezension

„Martin Luther, mein Volk und ich“

Heidi Mund, die 2015 Pegida Frankfurt organisierte, hat im Selbstverlag das unkonventionelle Buch Die Mutige Deutsche veröffentlicht, in dem sie ihren Kampf als christliche und politische Aktivistin um die „Bewahrung der deutschen Identität“ beschreibt. „Ich möchte dem Leser einfach als Mensch gegenübertreten, der auch seine Gefühle einfließen lässt“, sagt sie im Vorwort, was fast einer inneren Rechtfertigung für später schwer Verdauliches gleichkommt.

In charismatischen Kreisen weitverbreiteter prophetischer Budenzauber gibt Kapitel 1 die Richtung vor – aus dem Jahr 2007 von der amerikanischen Superprophetin Cindy Jacobs: „Und wenn ihr die Revolution von 68 nicht umkehrt, dann wird ein Tag der Finsternis über die deutsche Nation kommen (…)“.

Die bekennende Christin, die „ihr eigenes Volk liebt“, überzeugt in Kapitel 3. Hier schildert sie empathisch, wie sie das Lehren an privaten Bildungseinrichtungen und einer staatlichen Berufsschule als Berufung ansah: „Bildung ist Charakterschulung. Ich wollte meine Schüler verstehen und ihnen für ihr Leben das mitgeben, was sie brauchten. Ob sie nun Deutsche oder Ausländer waren, ich liebte sie.“

Aus Schülerschicksalen erfährt sie jedoch die destruktiven Seiten des Islams, die ihr zu Herzen gehen. Zum Beispiel erzählte einmal ein pakistanischer Jugendlicher mitten im Unterricht, dass in seinem Heimatdorf in Pakistan und in den Dörfern der näheren Umgebung fast alle Jungen Opfer von Vergewaltigungen geworden seien.

Sehr wahrscheinlich speist sich aus diesen Konfrontationen die ausgesprochene Abneigung Heidi Munds gegen Allah, der für sie ein Götze bzw. Mondgott ist. Wer ein Kapitel seines Buches mit „Martin Luther, mein Volk und ich“ einleitet, dem fehlt es auch kaum an Selbstvertrauen.

Unter dem Strich bleibt, dass die Autorin unerschrocken für ihre Überzeugungen einsteht und auch gegen Widerstand ihre Position bezieht. Sie ist niemals lauwarm, immer kalt oder heiß. Gerade damit dürfte sie bei ihrem himmlischen Vater Gefallen finden. Für den durchschnittlichen Leser reicht es aufgrund von Holzereien wie „Immer wieder wurden Hundebesitzer von Vertretern der anti-christlichen Religion angegriffen. Hunde sind für Moslems ein rotes Tuch. Wird es bald in Deutschland keine Hunde mehr geben?“ jedoch nicht.

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