Gesichtet

Nur mal kurz die Welt retten

Nichtregierungsorganisationen (NGOs) wie die Deutsche Umwelthilfe haben hehre Ansprüche und ein Spürnäschen fürs Geld.

Mit allein 8.769.150 Euro für Projektaufwand (Projektförderung und -begleitung), wie sie in ihrem Jahresbericht 2019 ausweist, will sich die Deutsche Umwelthilfe (DUH) nach eigenen Vorstellungen vor allem auf nationaler und europäischer Ebene für den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen einsetzen. Dem ist schwerlich etwas entgegen zu setzen, denn wer fände nachhaltige Lebensweisen und Wirtschaftsformen, die die ökologischen Belastungsgrenzen respektieren, nicht gut?

Gleichzeitig kämpft die DUH für den Erhalt der biologischen Vielfalt und den Schutz der Naturgüter sowie für den Klimaschutz. Ein stolzes, ambitioniertes Vorhaben, das mithilfe eines Haushaltsvolumens von ca. 10,7 Millionen Euro in 2018 umgesetzt werden sollte. Doch es gibt auch Kritiker, die nach dem Motto „Wo viel Licht, da viel Schatten“ den Geschäftsbetrieb der NGOs im Allgemeinen und der DUH im Speziellen unter die Lupe nehmen.

Erstmals richtig in den Fokus kritischer Medien kamen die NGOs, als 2019 bekannt wurde, dass der World Wildlife Fund (WWF) mit Killerkommandos zusammengearbeitet haben soll, um Wilddieberei zu verhindern. Weil die entsprechenden paramilitärischen Kräfte ausgerüstet werden mussten, sollen die Pandabärenversteher auch noch mit Waffen gehandelt haben. Das Schweizer Radio und Fernsehen berichtete im März 2019: „Vom WWF angeheuerte Wildhüter in Afrika und Asien sollen Wilderer und Zivilisten gefoltert, sexuell missbraucht und sogar ermordet haben.“

Eine derart brutale Auslegung der Maxime Der Zweck heiligt die Mittel ist bei den deutschen NGOs bisher nicht zu attestieren, doch schon 2018 schrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung, dass der DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch ein einzigartiges politisches wie ökonomisches Geschäftsmodell entwickelt habe. So habe er das System aus Klagen, PR-Kampagnen und bewusster Einbindung bestimmter Medien perfektioniert, um juristisch und inhaltlich auf Augenhöhe mit den Wirtschaftsunternehmen und den Politikern agieren zu können.

Vor dem Hintergrund der selbst dargestellten Ziele der DUH würde sie grundsätzlich für eine uneigennützige und wohltätige Umweltorganisation gehalten, was sie laut FAZ nicht ist. So sei die DUH einerseits gegen Hersteller wie BMW, Volkswagen und Daimler und deren Dieselmotoren zu Felde gezogen und habe sich andererseits von Toyota, die an der Dieselmotortechnik kein Interesse haben und in Konkurrenz zu den deutschen Automobilbauern stehen, unterstützen lassen. Wenn es nützt, gehe die DUH mit der Industrie Interessenbündnisse ein: „Für Daimler erarbeitete die DUH einige Jahre lang den Nachhaltigkeitsbericht; Spenden nahm sie im Kampf gegen Einwegflaschen auch von Mineralwasserabfüllern entgegen; auch von Herstellern von Diesel-Partikelfiltern ließ sie sich unterstützen.“

Feindkoalitionen, Netzwerken – alles für den guten Zweck, scheint auch mit der Politik zu funktionieren. So klagte die DUH vor dem Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Mannheim, weil es in Stuttgart keine flächendeckenden Fahrverbote für Euro-5-Diesel gibt. Jüngst wurde das Land Baden-Württemberg dazu verurteilt, ein Diesel-Zwangsgeld in Höhe von 25.000 Euro an die Deutsche Kinderkrebsstiftung zu zahlen. Pikant dabei, dass der baden- württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) im Beirat von „Agora Verkehrswende“ sitzt. Und dieser sogenannte Thinktank wurde unter anderem vom Hauptfinancier der DUH, der European Climate Foundation, gegründet.

Hans-Peter Stauch ist verkehrspolitischer Sprecher der AfD-Landtagsfraktion Baden-Württemberg.

(Bild: Pixabay)

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