Rezension

Sozial oder liberal?

Mit viel preußischem Geist haben wir diese Woche die zwölfte Druckausgabe von Recherche D an alle Abonnenten verschickt. Das Heft umkreist die Frage, ob eine patriotische Wirtschaftspolitik eher sozial oder liberal ausgerichtet sein sollte.

Wir sind der Meinung, daß darauf bereits Bismarck eine gute Antwort gefunden hatte. Der Universalgelehrte Rolf Peter Sieferle bezeichnete sie als eine sozialkonservative Position.

Doch selbstverständlich muß im 21. Jahrhundert neu ausbuchstabiert werden, was das bedeutet. Derzeit müssen wir z.B. leider erleben, wie der Mittelstand an den Rand gedrängt wird und Großunternehmen immer dominanter werden. Der AfD-Bundestagsabgeordnete Hansjörg Müller hat zu dieser Tendenz für die Blaue Narzisse einen sehr guten Beitrag verfaßt.

Dieses Problem führt uns zugleich zu einem der wichtigsten Anliegen unserer Denkfabrik: Wer uns in den letzten Jahren fragte, ob wir eher sozial oder liberal ticken, dem erwiderten wir, diese Gegenüberstellung spiegelt lediglich die Konflikte des 19. und 20. Jahrhunderts. Im 21. Jahrhunderts dagegen sei der Kampf zwischen Groß und Klein, Oben und Unten sowie Global versus Lokal viel ausschlaggebender.

Aus diesem Grund haben wir in den letzten drei Jahren eine umfassende AGENDA 2030 entwickelt, die inzwischen auf 48 Forderungen angewachsen ist und in Heft 12 erstmals vollständig zu finden ist. Eingeflossen in dieses Programm sind auch die Erkenntnisse, die wir der neuen Druckausgabe verdanken:

+ Prof. Dr. Thorsten Polleit nimmt im Interview mit uns die Idee des Helikoptergeldes auseinander.

+ Prof. Dr. Christoph Möllers beschreibt in einem weiteren Gespräch, warum eine liberale Kapitalismuskritik vonnöten ist. Seine These: Sobald Wertschöpfung mit Freiheitsverlusten einhergeht, ist ein Umdenken angebracht. Stichwort: Wachstumszwang.

+ Zudem haben wir uns mit dem Konzept des Solidarischen Patriotismus von Benedikt Kaiser intensiv befaßt. Unser Ziel dabei ist eine gemeinsame Sozialpolitik, die Rechte und Pflichten besser als bisher ausbalanciert.

Was Sie darüber hinaus erwartet, können Sie hier vor der Einzelheft-Bestellung nachlesen. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und bin stets dankbar über Anregungen und konstruktive Kritik.

Beste Grüße,
Felix Menzel
Leiter der Denkfabrik Recherche Dresden
Vorsitzender des Vereins Journalismus und Wissenschaft

Geboren 1985 in Karl-Marx-Stadt (heute: Chemnitz). Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik und BWL in Halle. Lebt in Meißen.

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