Gesichtet

Teure Energie: Europa verdrängt sich selbst vom Weltmarkt

Während die Europäer ihre Wirtschaft ruinieren wollen und in klimareligiöser Verzückung um das Kalb der Klimarettung tanzen, entpuppt sich Chinas Energiepolitik als völlig kompromisslos. Die chinesische Führung will nicht die Welt retten, sie will die globale ökonomische Vormachtstellung.

Das Wettbewerbskalkül der Chinesen mit den Europäern ist einfach: Während Energie vor allem in Deutschland durch die selbst auferlegten klimapolitischen Ziele immer teurer wird, zeichnen sich Produktionsverlagerungen großer Industriezweige ab. Ein chinesischer Chemie-Unternehmer wird in der Presse mit dem Satz zitiert: „Wir machen die Deutschen mit ihrer grünen Klimanaivität jetzt fertig.“

Und bei dem Vorhaben hat China fleißige Handlanger im europäischen Nest. Vor allem EU-Politiker wie Ursula von der Leyen (CDU), die mit ihrem Green Deal und immer strengeren Klimavorgaben die Wirtschaften der europäischen führenden Industrienationen schwächen will. Das wiederum trifft vor allem die Exportnation Deutschland. Schon jetzt zahlen die deutschen Privathaushalte die weltweit höchsten Strompreise. Das gilt aber nicht nur für den normalen Bürger, sondern auch für die Wirtschaft.

Laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) lag der durchschnittliche Strompreis für Industriestrom 2020 bei 17,75 ct/kWh und damit in Europa schon damals an der Spitze. Jetzt bietet die Energiebörse EEX eine Megawattstunde (MWh) Strom, die im kommenden Jahr geliefert werden soll, für knapp 70 Euro an – Stand Juni 2021. Der Großhandelspreis am Energieterminmarkt war seit über zehn Jahren nicht derart hoch. Zu Beginn der Pandemie kostete eine MWh noch 35 Euro.

Preistreiber ist unter anderem der starke Anstieg des CO2-Preises: Der Zertifikatspreis pro Tonne, die Emittenten vorweisen müssen, lag März 2020 bei 25 Euro, heute ist man bei fast 55 Euro angelangt. Das Institut der deutschen Wirtschaft stellt fest: „Eine solche Mehrbelastung der Stromverbraucher wirkt sich negativ auf die Wirtschaftlichkeit von energieintensiver Produktion in Deutschland aus. Denn in vielen konkurrierenden Industrienationen ist ein derartiges Ausmaß an staatlichen Strompreiskomponenten nicht zu verzeichnen.“

200 neue Kohlekraftwerke für China

Zusammen mit den deutlich höheren Lohnkosten summiert sich daraus ein extremer Wettbewerbsnachteil für unser Land auf dem Weltmarkt. Die Chinesen bauen derweil ihren Wettbewerbsvorteil knallhart aus. Völlig unbekümmert und wie zum Hohn werden in Fernost mehr als 200 neue Kohlekraftwerke gebaut. Parallel wurden rund 150 Kohleminen neu prospektiert und werden bald in Betrieb genommen. Während die Europäer die sogenannte „Klimaneutralität“ 2050 erreichen wollen, setzt sich der weltgrößte CO2-Emittent China dieses Ziel erst für 2060. Die Inder legen sich vorerst sogar erst auf 2070 fest und rangieren doch auf Platz drei hinter den USA der weltweit größten Kohlenstoffdioxidemittenten.

In Deutschland dagegen werden die Strompreise jedenfalls zunehmend zur existenzgefährdenden Belastung. Die hohen Strompreise setzen neben klassischen Industriebranchen auch deutsche Hightech-Unternehmen unter Druck. Das Ergebnis kann man sich ausrechnen. Der Kostendruck wird Unternehmen dazu zwingen, die arbeitsplatzintensive Produktion ins Ausland zu verlegen oder zu verkaufen.

Die konsequente Deindustrialisierung durch die Brüsseler Zentralokraten und klimarettungsverzückten Ideologen aller Altparteien gefährdet die Chancen Europas und die der deutschen Wirtschaft ganz besonders. Profitieren werden nur Fördertropfzombies, die grün lackierten Finanzmarktspekulanten und Nischenbranchen. Der Fisch hat am Kopf zu stinken begonnen. Es wird Zeit, dass in Brüssel eine Neubesetzung an der Spitze der EU stattfindet. Wir brauchen dringend einen Kurswechsel in der europäischen und deutschen Klimapolitik.

Der Autor Markus Buchheit (AfD) ist Abgeordneter im Europäischen Parlament.

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