Anstoß

Verlorene Schulen, verlorene Gesellschaft

57 Frankfurter Grundschulleiter wandten sich kürzlich in einem offenen Brief an den hessischen Kultusminister Alexander Lortz (CDU). Ein Auszug:

„In vielen Stadtteilen haben mehr als 80% der Schüler einen Migrationshintergrund; es gab immer wieder Zuwanderungswellen von Arbeitsmigranten aus der ganzen Welt und Zuwanderungen im Zuge von Krieg und Vertreibung rund um den Erdball.

In Frankfurter Grundschulen sitzen Kinder aus Vietnam neben Kindern aus Eritrea, Kinder aus Bolivien neben Kindern aus Nigeria, Kinder aus Rumänien neben Kindern aus Syrien. 

Viele dieser Kinder, obwohl zum großen Teil in Frankfurt geboren, kommen ohne ausreichende Deutschkenntnisse in die Schule; dazu kommen Probleme des familiären Umfeldes wie Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit, Bildungsferne, Familienzerfall, zunehmende Radikalisierung in Teilen der islamischen Religionszugehörigkeit bis hin zu Erfahrungen mit Drogen und Gewalt.
Viele Aufgaben, die traditionell von den Elternhäusern erwartet wurden wie Ernährung, Umgangsformen, medizinische Vorsorge und den Unterricht flankierende Maßnahmen wie Üben für Tests und Bereithaltung von Schulmaterial mussten zunehmend in die Grundschulen verlagert werden, damit sie überhaupt noch wahrgenommen werden. 

Für Frankfurter Lehrerinnen und Lehrer bedeutet die Begleitung und Unterstützung von Kindern mit solchen Hintergründen eine kaum zu bewältigende Arbeitsbelastung sowohl in zeitlicher als auch psychischer Dimension. (…)

Zu diesen schon existierenden und stetig zunehmenden Belastungen – sowieso schon kurz vor dem Kollaps – sind die Herausforderungen durch die letzte Flüchtlingswelle hinzugekommen.

Unter 25 Kindern sitzen also bis zu 80% Kinder mit mangelhaften Deutschkenntnissen, behinderte Kinder mit speziellen Bedürfnissen und nun auch schwer traumatisierte geflüchtete Kinder!

Guter Unterricht im herkömmlichen Sinn ist unter solchen Bedingungen nur noch unter erheblichen Abstrichen umzusetzen!

Dass sich für solche Arbeitsbedingungen nur schwer Menschen finden lassen, erstaunt nicht! Viele Grundschullehrkräfte ziehen nach Vorstellungsgesprächen in Frankfurter Grundschulen Stellen im Umland oder in anderen Bundesländern vor.“

Der Sprecher der Grundschulleiter, Benedikt Gehrling, sagte darüber hinaus gegenüber Der Zeit: „Wir haben eine Absagequote von 50 Prozent, vor ein paar Jahren waren es nur 10 Prozent.“

Migrantenobergrenze für Schulen?

Die negativen Konsequenzen hunderttausendfacher (Flüchtlings-)Einwanderung für Erziehung und Gesellschaft schlagen also immer deutlicher durch. Der Deutsche Philologenverband hatte sich übrigens schon vor einiger Zeit für eine Quotierung des Migrantenanteils in Schulklassen ausgesprochen, weil nur so Integration gelinge und Abstriche bei der schulischen Ausbildung vermieden werden könnten. „Schon wenn der Anteil von Kindern nicht deutscher Muttersprache bei 30 Prozent liegt, setzt ein Leistungsabfall ein. Dieser wird ab 50 Prozent dramatisch“, sagte Verbandschef Heinz-Peter Meidinger der Neuen Osnabrücker Zeitung im Oktober 2015.

Zielführender und ehrlicher als eine Quotierung, also eine innere Grenzziehung, wäre aber ein Ende der Massenzuwanderung, also eine äußere Grenzziehung!

Diese Linie hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel auch vorgegeben. Schließlich sagte sie 2003 auf einem CDU-Parteitag: „Manche unserer Gegner können es sich nicht verkneifen, uns in der Zuwanderungsdiskussion in die rechtsextreme Ecke zu rücken, nur weil wir im Zusammenhang mit der Zuwanderung auf die Gefahr von Parallelgesellschaften aufmerksam machen. Das, liebe Freunde, ist der Gipfel der Verlogenheit und eine solche Scheinheiligkeit wird vor den Menschen wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrechen. Deshalb werden wir auch weiterhin eine geregelte Steuerung und Begrenzung von Zuwanderung fordern.“

Die Deutschen wählen trotzdem Martin Schulz

Für unverstellte Ohren klingt das nach einer Obergrenze für Zuwanderung. Wer Augen hat, der sehe! Wer Ohren hat, der höre! – Wie der gegenwärtige Umfrage-Hype um den SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz beweist, werden die deutschen Tränentiere – ein Tränentier ist ein umgangssprachlicher Begriff für langsame und begriffsstutzige Menschen – aus Merkels Verlogenheit und Scheinheiligkeit bei der Bundestagswahl im September allerdings keine Konsequenzen ziehen.

Was soll denn mit Martin Schulz besser werden? Weniger Lügen, weniger (Flüchtlings-)Zuwanderung? Sind es nicht rot-(rot)-grün regierte Bundesländer, die aktuell keine abgelehnten Asylbewerber aus Afghanistan mehr zur nächsten Sammelabschiebung nach München schicken wollen mit dem Argument, es müsse jeder Einzelfall überprüft werden? Und wer lässt noch jeden ins Land, sobald er das Zauberwort Asyl an Deutschlands Grenze ausspricht? Ob nun mit oder ohne (vorher weggeworfenem) Pass.

„Flüchtlinge“ werden über neue Schulden finanziert

Über 5.000 „Flüchtlinge“ leben in Frankfurt. Die Kosten sind gewaltig. Sie belaufen sich allein für die Unterbringung auf rund 1.300 Euro im Monat pro Person. Da die hessische Landesregierung nicht für alle Kosten aufkommt, wird Frankfurt 2017 etwa 28 Millionen Euro aus eigenen Finanzmitteln aufbringen müssen, um die Flüchtlinge zu versorgen. Stadtkämmerer Uwe Becker von der CDU plant für den kommunalen Haushalt 2017 ein Defizit von 194 Mio. Euro ein. Das zeigt: Wir verschulden uns weiter, um mehr fremden Menschen helfen zu können.

Bleiben wir aber bei informativen Zahlen: Ca. 70 Prozent der Drogendealer im Frankfurter Bahnhofsviertel haben einen Flüchtlingsstatus. Als Frankfurter sehe ich die verwahrlosten Zustände dort jeden Tag. Spätestens an dieser Stelle des Textes sollte der Groschen gefallen sein. Da aber, wie ein Blick in die Geschichte beweist, Deutsche in aller Regel nicht begreifen, was in ihrem Land eigentlich vorgeht, werden sie bei der Bundestagswahl im September mit Hurra-Rufen Hüte in die Luft werfen und Rot-Rot-Grün (47 % nach ARD-Deutschlandtrend) wählen.

Wie die Deutschen von den Medien dumm gequatscht werden

Umfragen zufolge sehen in Deutschland nur sieben Prozent den amerikanischen Präsidenten Donald Trump positiv, während ihm, je nach Umfrageinstitut, bis zu 45 Prozent der amerikanischen Bevölkerung bzw. 50 Prozent der möglichen US-Wähler zustimmen.

Der Trick ist nun ganz einfach: Mit pausenlosen Appellen an Menschlichkeit, Anständigkeit, Sitte und Moral – also Warnungen vor dem Rechtspopulismus – haben im Superwahljahr 2017 in Deutschland, dem moralischsten Land der Welt, diejenigen die größten Siegchancen, die am glaubwürdigsten herumheucheln.

Es verwundert also nicht, dass CDU, SPD und andere Trumps Abschottungspolitik in Dauerschleife kritisieren. Als Fazit bleibt: Deutsche Politiker ruinieren nicht zum ersten Mal in der Geschichte das eigene Land. Die gute Nachricht dabei: Sie werden – zumindest in ihrer Eigenwahrnehmung – immer anständig geblieben sein.

(Bild: Pixabay)

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