Anstoß

Wasser!

Berlin, heute: In der Altenpflege bahnt sich eine gewaltige Neuerung an. Vertreter der chemischen Industrie haben in Berlin ein neues, revolutionäres Reinigungsmittel vorgestellt, welches vorzugsweise im Altenhilfe-Bereich eingesetzt werden soll.

Es handelt sich um ein „Wirklich außerordentlich schnelles Sauberkeits-Erreichungs-Rubbelmittel“. Markenname soll die Abkürzung Wasser sein.

Im Gegensatz zu den bekannten Mitteln aus diesem Bereich wie Kuh Water, Plazenta Urin oder Oil of Oma soll Wasser sehr ergiebig und vor allem außerordentlich preiswert sein. Dem Vernehmen nach besteht Wasser aus nur zwei Grundstoffen, Sauerstoff und Wasserstoff, und kann daher sehr leicht und in großen Mengen produziert werden.

Wie nicht anders zu erwarten, sehen die Kostenträger im Gesundheitswesen dem neuen Reinigungsmittel mit großen Erwartungen entgegen. Vertreter der Pflegeversicherungen bestätigten auf Anfrage, dass sie beabsichtigen, Wasser künftig als Standard-Reinigungsmittel für Pflegeheime zwingend vorzuschreiben. Alle anderen Mittel seien wesentlich teurer und in der Wirkung nicht besser, so dass alle anderen Mittel zukünftig nicht mehr bezahlt würden.

Da man zur Sparsamkeit gesetzlich verpflichtet sei, bliebe keine Wahl, hieß es. Die Heimaufsicht erhob ebenfalls keine Einwände, machte aber zur Bedingung, dass die gesamte Anwendung gut dokumentiert werde, damit eine Überprüfung leichter falle.

Parteien kritisieren extreme Gefährlichkeit von Wasser

An dieser Entscheidung übten die Parteien heftige Kritik. Sie verweisen auf die extreme Gefährlichkeit von Wasser. Dazu Xana-Eleonore Waldesel-Heckenstrauch von der Senioren-Partei Grüne Mufflons:

„Stellen Sie sich das mal vor, was für ein Teufelszeug diese Erbsenzähler von der Pflegeversicherung auf die armen, hilflosen Menschen in den Heimen loslassen wollen: Man steckt seinen Kopf in einen Eimer mit lächerlichen fünf Litern dieses ominösen Wassers. Schon nach vier Minuten ist man tot. TOT! So gefährlich ist kein anderes Reinigungsmittel. Aber der Regierung ist das offensichtlich völlig Wurst. Hauptsache, sie können ein paar Euros sparen.“

Claudia Dunkelgelb warnt vor Massenmord

Die Empörungsbeauftragte der Grünen, Claudia Dunkelgelb, ging sogar noch weiter. Sie sprach von potentiellem Massenmord. Vor dem Hintergrund, dass künftig jedes Altenheim ein großes Behältnis für Wasser anschaffen solle, einen so genannten Teich, rechnete sie hoch, dass die Menge eines solchen Teiches ausreiche, alle Heimbewohner mindestens zwölfmal umzubringen. Dies entspreche der Logik der atomaren Abschreckung, meinte sie in bekannt schriller Tonlage. Sie mutmaßte, der eigentliche Grund für die Einführung des so genannten Reinigungsmittels sei die Erwartung, durch den Tod vieler Menschen schlussendlich bei der Rente zu sparen.

Umweltschutzorganisationen wie B.U.N.T.N.T. oder Greentea kündigten eine  Klagewelle bisher nicht gekannten Ausmaßes an. Sie argumentierten dabei mehrgleisig. Zum einen sei durch die Anlage zahlloser Teiche ein Flächenverbrauch geplant, der jeden Autobahnbau in den Schatten stelle. Zahllose Biotope würden landesweit verlorengehen.

Außerdem sei der Wirkstoff des Wassers hochgradig gefährlich, enthalte er doch den hochexplosiven Wasserstoff. Nicht umsonst nenne man die stärkste Bombe aller Zeiten Wasserstoffbombe, heißt es.

Antifa: Nazis ertränken

Ein Vertreter der Antifa mahnte dagegen zur Gelassenheit. In den Heimen säßen ja nur Nazis und sonstiges rechtes Pack. Es träfe somit die Richtigen. In diesem Sinne forderte er verpflichtende „Ganzwaschungen“ für sämtliche alte Menschen, die erklärtermaßen Gegner der linken Menschenfreunde seien. Er intonierte „Refugees welcome – German Oldies under water“, bevor er von Glücksgefühlen übermannt eine Treppe hinunterstürzte.

Vertreter der Pflegeversicherungen hielten dem entgegen, dass Wasser völlig ungiftig sei, keinerlei Nebenwirkungen aufweise, ja sogar unbedenklich getrunken werden könne. Dazu die Empörungsbeauftragte: „Wie gesund ist es denn, einen Eimer auszutrinken, in dem man gerade keine Luft bekommt?“

Die Kanzlerin meinte in einer ersten Stellungnahme, dieses neue Reinigungsmittel sei „nicht hilfreich“. Sie wolle aber den Abgeordneten die Entscheidung freistellen, ob sie ihre Angehörigen mit Wasser waschen lassen wollen oder nicht.

Wie der Streit weitergeht, ist derzeit noch völlig offen, allerdings soll es schon Planungen für eine EU-Richtlinie zur allgemeinen Einführung von Wasser geben. Der ehemalige EU-Bürokrat Charles M. Schulz meinte, Wasser sei eigentlich ganz nett. Wenn man Alkohol hineinkippe, könne man es sogar trinken.

(Bild: Pixabay)

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