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Zeugungsstreik der Männer

mutter_kindEiner der Hauptgründe für den demografischen Niedergang dürfte auch in den Zukunftsaussichten liegen, die für eine Vater-Kind-Beziehung nach einer Trennung oder einer Scheidung noch bestehen. Etwa die Hälfte aller Ehen wird wieder geschieden. Sehr viele junge Männer heutzutage haben die Zeichen der Zeit glasklar erkannt: Als Väter sind sie nach einer Scheidung oft genug nur noch die Zahlesel und Besuchspapas, die unter Umständen einer sogenannten »erhöhten Erwerbsobliegenheit« unterliegen und aufgrund ihrer Unterhaltspflichten auch unter das wirtschaftliche Existenzminimum gedrückt werden dürfen.

Es gibt für junge Männer keine gesellschaftlich garantierte Sicherheit mehr dafür, daß sie den Launen und Befindlichkeiten der Kindsmütter nicht schutzlos ausgeliefert sind. Als Familienväter konkurrieren sie mit der – medial und politisch zur Ikone hochstilisierten – alleinerziehenden Mutter, die sich jederzeit in der komfortablen Lage befindet, zwischen dem Kindsvater und Vater Staat als zwei möglichen Versorgern zu wählen.

Lufthoheit über den Kinderbetten

Hierzu gibt es das bekannte Zitat des Amtsrichters Harald Schütz:

In unserem Rechtsstaat kann es Menschen, weit überwiegend Vätern, widerfahren, dass gegen ihren Willen und ohne ihnen anzurechnendes schuldhaftes Verhalten ihre Ehen geschieden, ihnen ihre Kinder entzogen, der Umgang mit diesen ausgeschlossen, der Vorwurf, ihre Kinder sexuell missbraucht zu haben, erhoben und durch Gerichtsentscheid bestätigt wird, und sie zudem durch Unterhaltszahlungen auf den Mindestbehalt herabgesetzt werden. Die Dimensionen solch staatlich verordneten Leides erreicht tragisches Ausmaß und sollte seinen Platz auf der Bühne, nicht in unserer Rechtswirklichkeit haben.

In einem Staat wie unserem, in dem die Familie nicht mehr geschützt ist und die Ehescheidung so selbstverständlich ist wie die Eheschließung, sind Männer allenfalls noch Familienväter von Frauens Gnaden. Es werden politisch keine Maßnahmen erörtert, die das Zusammenleben von Familien fördern, sondern solche, die Kinder vom Kleinstkindalter an ihren Eltern entfremden. Stichworte »Kita« und »Vereinbarkeit von Familie und Beruf«: Olaf Scholz (SPD) hat den wahren Sachverhalt, der diesen beiden Stichwörtern zugrunde liegt, recht unverblümt einmal so ausgedrückt: »Wir müssen die Lufthoheit über den Kinderbetten erringen«.

In einer Gesellschaft wie unserer, in der Familien als Orte potentieller Unterdrückung von Frauen und Kindern beschrieben werden, sind Väter nicht mehr als Vertreter eines herbeillussionierten, mächtigen Patriarchats, das es zu bekämpfen gilt. Dazu kommt, daß eine durch und durch materialistische Grundhaltung zu privaten Berechnungen führt, die allesamt gegen eine Familiengründung sprechen.

Als defizitär veräppelte Väter

Medial gehypt wird obendrein der finanziell unabhängige Bonvivant, der sich lieber ein Cabriolet leistet, als daß er für eine Familie schuftet. Man muß nur einmal die Fernsehwerbung untersuchen, die sich der Familie als Werbeträger bedient. Es gibt heutzutage kaum einen Werbespot mehr, in dem der Familienvater nicht als irgendwie defizitär veräppelt wird.

Es ist meiner Meinung nach die Hauptursache für den demografischen Niedergang, daß es einem Staat, der erklärtermaßen daran interessiert ist, sich selbst um die Sozialisation des zukünftigen »Souveräns« zu kümmern, gelungen ist, per feministischer Indoktrination eines ganzen Volkes Keile zwischen Mann und Frau zu treiben. Der zeitgemäßen Doktrin zufolge ergänzen sich Mann und Frau nicht mehr zum Menschen (im Sinne von »die Menschheit«), sondern sie stehen in Konkurrenz zueinander. Der eine ist nicht mehr viel mehr als ein Klotz am Bein der Selbstverwirklichung des jeweils anderen.

Gesellschaftszersetzende Funktion des Feminismus

Die absolut gesellschaftszersetzende Funktion des Feminismus mitsamt allen seinen sogenannten Frauenrechten, die er postuliert, ist mehr als offensichtlich. Männlichkeit an sich ist einer historisch beispiellosen Geringschätzung ausgesetzt, während eine »Narrenfreiheit für das weibliche Geschlecht« (Georg Friedenberger) installiert worden ist, die in der Konsequenz desaströs auf die Demografie wirken muß.

Simpelste und unbestreitbare Sachverhalte werden in ihrer Bedeutung anderen Überlegungen hintangestellt. So gilt es heute als ausgemacht, daß die eine Hälfte der Menschheit nicht etwa deswegen als weiblicher Mensch das Licht der Welt erblickt, um Kinder zu gebären, sondern deswegen, um sich »selbst zu verwirklichen« und vom Manne »unabhängig« zu sein, selbst dann noch, wenn diese »unabhängige Selbstverwirklichung« in einer achtstündigen Kassiererinnentätigkeit bei ALDI besteht.

Familienpolitik, die nichts bringt

In einem demografisch derart suizidalen Umfeld kann eine Regierung so viel Geld in Familienpolitik stecken, wie sie will. Es wird nichts nützen. Heirat und Familiengründung sind heute für junge Männer ein unwägbares Risiko geworden. Ihre emotionale Zerstörung nach einer Ehescheidung vermittels der staatlich gebilligten – und teils auch geförderten – Entfremdung von den eigenen Kindern (75% aller Scheidungsanträge werden von Frauen gestellt), kombiniert mit der Aussicht, als weitgehend rechtloser Zahlsklave dennoch weiter als Versorger fungieren zu »dürfen«, schwebt über jeder männlichen Entscheidung für Familie und Kinder wie ein Damoklesschwert.

Der demografische Niedergang dürfte seine Hauptursache also letztlich in der sogenannten »Emanzipation der Frau« haben, die sich freilich nie wirklich emanzipiert hat, sondern lediglich den Versorger wechselte: Vom Vater ihrer Kinder hin zum Staat, der ihr in fast allen Belangen den Puderzucker förmlich in den Arsch bläst. Aus all´dem folgt, daß der demografische Niedergang am ehesten dadurch aufzuhalten und evtl. umzukehren wäre, daß die rechtliche Position von Männern als Familienvätern zu alter Stärke zurückgebracht wird.

Die Schuldfrage bei Scheidungen

Die feministische Rosinenpickerei führt sonst letzten Endes innerhalb weniger Generationen zum Aussterben eines ganzen Volkes. Bereits heute fehlen etwa 10 Millionen Deutsche, die seit der Abtreibungsliberalisierung vorgeburtlich im Namen der Frauenrechte ermordet worden sind. Das ist eine ganze Generation, die auf dem Altar weiblicher Selbstbestimmung und Unabhängigkeit als ideologische Opfergabe geschlachtet worden ist. Es ist auch nicht so, daß die Menschheit vor 1968 und vor dem institutionalisierten Staatsfeminismus mit allen seinen feuchten Gleichheitsträumen aus Volltrotteln bestanden hätte. Unsere Vorfahren wußten, warum sie Abtreibung verboten hatten. Die wußten auch noch, warum sie bei einer Ehescheidung nicht darauf verzichten konnten, die Schuldfrage zu stellen.

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(Bild: fritz zühlke  / pixelio.de)

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