Elisabeth Dieringer, Kärntner FPÖ-Abgeordnete im Europäischen Parlament und unter anderem Mitglied im Ausschuss des EU-Parlaments für die Rechte der Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter, äußert sich im Interview zum 25. November, dem alljährlichen „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“.
BlaueNarzisse.de: Frau Dieringer, eigentlich müsste jeder Tag ein Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen sein, oder?
Im Prinzip stimme ich Ihnen zu. Noch besser wäre es natürlich, wenn wir derartige Aktionstage gar nicht mehr bräuchten, wenn Gewalt gegen Frauen also nicht vorkäme. Leider ist das definitiv anders. Dazu muss man nur den aktuellen GREVIO-Bericht der Expertengruppe des Europarates für die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt zur Hand nehmen. Traurig auch die Zahlen von UN Women Austria: Jede dritte österreichische Frau – insgesamt fast 35 Prozent – im Alter von 18 bis 74 Jahren hat in ihrem Erwachsenenleben ab 15 körperliche beziehungsweise sexuelle Gewalt erlebt. Das sind nicht herbeiphantasierte Zahlen, sondern sie basieren auf einer Erhebung von Statistik Austria.
Wie finden Sie Aktionstage wie die sogenannten „Orange Days“? Helfen derartige Kampagnen?
Sagen wir mal so: Das Problem wird auf diese Weise natürlich nicht ad hoc gelöst. Aber der Kampagnencharakter dieser internationalen Aktionstage rückt das Thema immerhin in den Aufmerksamkeitsbereich der Öffentlichkeit. Doch es braucht Taten statt Worte und dies das ganze Jahr.
Man liest, dass Gewalt gegen Frauen im gesamtgesellschaftlichen Diskurs thematisiert werden müsse, patriarchale Machtstrukturen führen dazu, dass sexuelle Gewalt und andre Gewaltformen nicht zur Anzeige gebracht werden würden …
Beide Aussagen sind richtig. Mit Sicherheit stehen wir vor einem gesamtgesellschaftlichen Problem. Dieses allerdings nahezu ausschließlich auf die bloße Existenz von Männern als Gewaltmonopolisten zurückzuführen, ist mir zu billig. Schließlich ist es eine nicht unerhebliche Frage, in welchen sozialen, kulturellen Milieus Gewalt gegen Frauen besonders häufig stattfindet. Beziehungsweise sollte auch im Vorfeld schon darüber diskutiert werden, welche Frauenbilder in welchen Milieus existieren, die dazu verleiten, dass hemmungslos zugeschlagen und vergewaltigt wird. Im Klartext: Der Anstieg schwerer Sexualdelikte und die hohe Zahl an Tätern mit ausländischer Herkunft ist ja seit 2015 wohl kaum zu leugnen.
Welche Maßnahmen sehen Sie, um Schutzmaßnahmen für Frauen effizient zu machen, was ist zu tun?
Wenn ich sehe, dass mehr als 60 Prozent der Frauen, die in der letzten gewalttätigen Beziehung körperliche Gewalt erlebt haben, dies innerhalb dieser gleichen Beziehung wiederholt hingenommen haben, dann erkenne ich einen immensen Aufklärungsbedarf. Das Selbstbewusstsein von Frauen muss gestärkt werden, etwa durch Bildungsangebote und die eigentlich selbstverständliche Verankerung der Frau als wesentlichsten Familienbestandteil: ohne Frauen keine Kinder, keine Familie.
Zur vorhin angedeuteten kulturellen Dimension des Problems kann ich nur sagen: Den zugewanderten Paschas muss gnadenlos strafrechtlich auf die Finger gehauen werden. Die Rechtsprechung bei Gewaltdelikten wie Massenvergewaltigungen et cetera ist in den letzten Jahren teilweise fragwürdig bis katastrophal gewesen.
Und der dritte Ansatzpunkt besteht in der Abschaffung der völlig idiotischen Gender-Ideologie, beziehungsweise damit zusammenhängender legislativer und kommunikativer Projekte. Wer das Frau-Sein zu einer wirren, oft genug krankhaften Kopfentscheidung macht, würdigt Frauen als biologisches Geschlecht komplett herunter. Von den schlimmen Unsicherheiten in nur für Frauen zugänglichen Bereichen mal ganz zu schweigen.
Das jedenfalls wären meine Lösungsansätze für die Zeit nach den Orange Days.
Danke für das Gespräch!
Elisabeth Dieringer, Kärntner FPÖ-Abgeordnete im Europäischen Parlament und unter anderem Mitglied im Ausschuss des EU-Parlaments für die Rechte der Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter, äußert sich im Interview zum 25. November, dem alljährlichen „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“.
BlaueNarzisse.de: Frau Dieringer, eigentlich müsste jeder Tag ein Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen sein, oder?
Im Prinzip stimme ich Ihnen zu. Noch besser wäre es natürlich, wenn wir derartige Aktionstage gar nicht mehr bräuchten, wenn Gewalt gegen Frauen also nicht vorkäme. Leider ist das definitiv anders. Dazu muss man nur den aktuellen GREVIO-Bericht der Expertengruppe des Europarates für die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt zur Hand nehmen. Traurig auch die Zahlen von UN Women Austria: Jede dritte österreichische Frau – insgesamt fast 35 Prozent – im Alter von 18 bis 74 Jahren hat in ihrem Erwachsenenleben ab 15 körperliche beziehungsweise sexuelle Gewalt erlebt. Das sind nicht herbeiphantasierte Zahlen, sondern sie basieren auf einer Erhebung von Statistik Austria.
Wie finden Sie Aktionstage wie die sogenannten „Orange Days“? Helfen derartige Kampagnen?
Sagen wir mal so: Das Problem wird auf diese Weise natürlich nicht ad hoc gelöst. Aber der Kampagnencharakter dieser internationalen Aktionstage rückt das Thema immerhin in den Aufmerksamkeitsbereich der Öffentlichkeit. Doch es braucht Taten statt Worte und dies das ganze Jahr.
Man liest, dass Gewalt gegen Frauen im gesamtgesellschaftlichen Diskurs thematisiert werden müsse, patriarchale Machtstrukturen führen dazu, dass sexuelle Gewalt und andre Gewaltformen nicht zur Anzeige gebracht werden würden …
Beide Aussagen sind richtig. Mit Sicherheit stehen wir vor einem gesamtgesellschaftlichen Problem. Dieses allerdings nahezu ausschließlich auf die bloße Existenz von Männern als Gewaltmonopolisten zurückzuführen, ist mir zu billig. Schließlich ist es eine nicht unerhebliche Frage, in welchen sozialen, kulturellen Milieus Gewalt gegen Frauen besonders häufig stattfindet. Beziehungsweise sollte auch im Vorfeld schon darüber diskutiert werden, welche Frauenbilder in welchen Milieus existieren, die dazu verleiten, dass hemmungslos zugeschlagen und vergewaltigt wird. Im Klartext: Der Anstieg schwerer Sexualdelikte und die hohe Zahl an Tätern mit ausländischer Herkunft ist ja seit 2015 wohl kaum zu leugnen.
Welche Maßnahmen sehen Sie, um Schutzmaßnahmen für Frauen effizient zu machen, was ist zu tun?
Wenn ich sehe, dass mehr als 60 Prozent der Frauen, die in der letzten gewalttätigen Beziehung körperliche Gewalt erlebt haben, dies innerhalb dieser gleichen Beziehung wiederholt hingenommen haben, dann erkenne ich einen immensen Aufklärungsbedarf. Das Selbstbewusstsein von Frauen muss gestärkt werden, etwa durch Bildungsangebote und die eigentlich selbstverständliche Verankerung der Frau als wesentlichsten Familienbestandteil: ohne Frauen keine Kinder, keine Familie.
Zur vorhin angedeuteten kulturellen Dimension des Problems kann ich nur sagen: Den zugewanderten Paschas muss gnadenlos strafrechtlich auf die Finger gehauen werden. Die Rechtsprechung bei Gewaltdelikten wie Massenvergewaltigungen et cetera ist in den letzten Jahren teilweise fragwürdig bis katastrophal gewesen.
Und der dritte Ansatzpunkt besteht in der Abschaffung der völlig idiotischen Gender-Ideologie, beziehungsweise damit zusammenhängender legislativer und kommunikativer Projekte. Wer das Frau-Sein zu einer wirren, oft genug krankhaften Kopfentscheidung macht, würdigt Frauen als biologisches Geschlecht komplett herunter. Von den schlimmen Unsicherheiten in nur für Frauen zugänglichen Bereichen mal ganz zu schweigen.
Das jedenfalls wären meine Lösungsansätze für die Zeit nach den Orange Days.
Danke für das Gespräch!
Teilen mit: