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Amnestie für Homosexuelle?

Anders als sein Vorgänger bezieht Papst Franziskus eine etwas liberalere Position beim Thema Homosexualität. Die Schwulen freut es. Sehen wir bereits die nächste Bastion bröckeln?

Während seines Rückfluges vom Weltjugendtag in Rio de Janeiro gab Papst Franziskus mitgereisten Journalisten spontan ein Interview. Auf die Frage nach Homosexualität in der Kirche antwortete er: „Wenn jemand schwul ist und guten Glaubens den Herrn sucht – wer bin ich, über ihn zu urteilen? Homosexuelle sollten nicht an den Rand gedrängt werden. Sie sind unsere Brüder.“

Der Jesuit habe zwar keine Probleme mit Homosexuellen – jedoch damit, wenn sie im Vatikan ein Netzwerk installierten um ihre Interessen durchsetzen. Homosexualität sei aus Sicht der katholischen Kirche keine Sünde – nur dessen aktive Ausübung. Vorgänger Benedikt hatte schwule Priester im Amt noch kategorisch ausgeschlossen.

Die Aussagen des Papstes wurden von homophilen Lobbygruppen als „wegweisender Schritt in die richtige Richtung“ gefeiert. Kirchlichen Reformern, die auf weitere Liberalisierungen hoffen, erteilte Franziskus jedoch eine Absage: Frauen werden keine Priester, gleichgeschlechtliche Ehen sowie das Adoptionsrecht von Kindern lehnt er weiterhin ab.

Zum Abschluß des Weltjugendtages rief der Papst die Jugend dazu auf sich einzumischen. Über drei Millionen Menschen verfolgten begeistert seinen Auftritt an der Copacabana. Aber auch in Rio zeigt sich: Wo ein Stellvertreter Gottes auf Erden weilt, ist auch die Unterwelt nicht weit: Der riesige Menschenauflauf war für Taschendiebe ein Paradies.

(Bild: Agência Brasil/Wikipedia.de/cc)

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