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Polizeigewalt ist nur deutsch

Wenn deutsche Polizisten gegen Türken vorgehen, schreit Ankara auf. Wenn Ankaras Schutztruppen losholzen, verbittet man sich jegliche politische EinmischungWas war geschehen? Ein in Duisburg lebender Türke mußte nach einem Handgemenge mit einem Polizisten am Flughafen Köln/Bonn eine blutende Wunde am Kopf ärztlich behandeln lassen.

Der türkische Vizeregierungschef Bekir Bozdag verlangt nun, umgehend rechtliche Schritt gegen den Beamten einzuleiten. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft Köln sowohl gegen den Beschuldigten wegen Körperverletzung im Amt als auch gegen den Geschädigten. Denn dieser habe zuvor eine Mitarbeiterin einer Fluggesellschaft unflätig beleidigt und dann Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte geleistet.

Wer sich daneben benimmt, muß eben mit einer Reaktion der Ordnungshüter rechnen. In der Türkei wird nun wieder Stimmung gemacht, wie schlecht die Türken in Deutschland behandelt würden. Bozdag vertraute den deutschen Behörden nicht, überall wittert er Fremdenfeindlichkeit gegen Türken.

In der Türkei selbst geht die Polizei bekanntermaßen wenig deeskalierend vor. Statt Schlagstöcke setzt man dort gegen renitente Personen lieber gleich Tränengas oder Wasserwerfer und Räumpanzer ein. Und ein türkischer Polizist würde sich sicher auch nicht von einem Deutschen dreist angehen lassen.

Nach außen wird in der Türkei gerne das Opfer gespielt. Nach innen sind sie oft genug selber Täter. In kaum einem Land sitzen mehr Journalisten im Gefängnis. Einschränkungen der Menschenrechte gibt es in fast allen Lebensbereichen, was auch die EU kritisiert. Der Beitrittskandidat vom Bosporus ist noch weit entfernt von den an ihn gestellten Ansprüchen.

(Bild: agfreiburg/flicker.com/CC)

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