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Deutschland – Einsatz in vier Wänden

Das Frühjahr ist naturgemäß die Jahreszeit, in der sich alles neu formiert, in der das neue Semester beginnt, in dem die meisten Umzüge stattfinden. Auch viele Konservative ziehen um und richten sich dann eine mehr oder weniger komfortable und chice Studentenbude ein, je nach dem ob ein Porsche vor der Tür steht oder ein Fahrrad.

Dabei sind selbstverständlich auch weltanschauliche und erzieherische Aspekte zu berücksichtigen. Auffallend oft ist es nämlich so, daß gerade die Buden der konservativen Studenten und Studentinnen aussehen, als wäre der Rußlandfeldzug noch in vollem Gange. Deswegen habe ich mir ein Beispiel an der Tine Hit… äh… Wittler genommen, die in ihrer tollen Sendung so gern die Wohnungen von Hartz-IV-Prekariat verschönert.

Vor einiger Zeit bekam ich den Schwur vom Juli 1944 in die Hand, ein Text, der jeden zutiefst bewegen muß, dem noch etwas an Deutschland liegt. Ich habe ihn ansprechend gesetzt:

Und nun die Idee: Jeder, der in der nächsten Zeit umzieht (mir fallen ad hoc allein mindestens drei BN-Autoren ein) und einen Punkt in seiner  neuen Wohnung schaffen will, der zur Einkehr und Aufrichtung einladen soll, der schreibt mir eine Mail an rezension@blauenarzisse.de und bekommt die Datei in riesengroßer Auflösung zugesendet. Die läßt er sich dann als Photo-Tapete anfertigen (Onlinedruckereien besorgen das mittlerweile für wenige Euros) und tapeziert anschließend eine Wand in seiner Wohnung damit. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Das darauf entstandene Photo schickt er dann und wir veröffentlichen es. Das schönste Photo wird von einer unabhängigen Jury (mir selber) prämiert und erhält einen Preis.

Welchen Zweck das haben wird? Nun, probiert es aus. Ich bin der festen Überzeugung, daß diese Worte (also der Schwur an der Wand, den man jeden Tag liest und darüber nachdenkt) ihre Wirkung nicht verfehlen werden. Denn der wesentlichste Punkt, der den Konservativen von seinem Umfeld unterscheidet, ist ein ästhetischer – der Stil, die Haltung.

(Und für alle, die wieder nicht unterscheiden können, ob das jetzt hier Ironie ist oder nicht: Ja, ich meine das vollkommen ernst (Pop Art) und nein, ich will mich nicht über den Stauffenberg lustig machen.)

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