Anstoß

Notre Dame: Abendland in Flammen

Georg Immanuel Nagel kommentiert die tragischen Ereignisse in Frankreich und erkennt in ihnen eine metapolitische Sinndeutung.

Am 15. April ging die weltberühmte Kathedrale Notre Dame in Paris in Flammen auf und stürzte großteils in sich zusammen. Die Katastrophe wurde, wie heutzutage üblich, primär zu einem Medienspektakel. An den Bildschirmen und auch direkt vor Ort wurde der Brand ausgiebig beglotzt.

Es sind bereits Bilder aufgetaucht, wo eine gewisse Klientel – ihr wisst schon wer – vor dem Hintergrund des brennenden Gotteshauses feixte und grinste. Wer jetzt die Reaktionen in den sozialen Medien beobachtet, sieht genau, wer sich über das Ereignis diebisch zu freuen scheint.

Renovierungsarbeiten wirklich die Ursache des Brandes?

Natürlich hatte man, insofern man nicht völlig die Ereignisse der letzten Jahre verpasst hat, weil man hinterm Mond lebt, sowieso sofort einen Verdacht, was, bzw. wer für das Flammeninferno wohl verantwortlich sein könnte. Die erste Stellungnahme der Staatsmedien war ja wie üblich, dass man bisher gar nichts wisse und die Auslösung des Brandes vermutlich mit „Renovierungsarbeiten“ zu tun habe. Ob da nicht doch wieder ein Anhänger derjenigen Psychopathen-Sekte, zu deren obersten religiösem Gebot es erklärtermaßen gehört, alle Errungenschaften der zivilisierten Menschheit zu vernichten, dahinter steckt?

Im letzten Jahr wurden über Tausend christliche Kirchen in Frankreich das Ziel von Vandalismus und Brandstiftung. Natürlich hört man in den Hauptstrommedien nichts davon. In den nächsten Tagen werden wir die übliche heuchlerische Lügenrhetorik zu hören bekommen, wie sie bei solchen Vorkommnissen schon seit Ewigkeiten Routine ist. Es wird mal wieder nichts mit nichts etwas zu tun haben.

Keine Überraschung

Als mir am Nachmittag ein Bekannter, den ich im Bus getroffen hatte, die Nachricht erzählte, war ich überhaupt nicht geschockt. Es löste zuerst in mir nichts aus. Ich hatte bereits fix damit gerechnet, dass dies eines Tages so kommen muss. Komischerweise hatte ich in letzter Zeit tatsächlich oft darüber nachgedacht, was wohl angesichts der Gelbwestenproteste, die Macron brutal zusammenknüppeln lässt, passieren würde, wenn jetzt auch noch Notre Dame in Flammen aufgeht.

Nahezu zu Tränen rührte mich dann erst ein Video, in dem man kniende, betende Christen sah, die in den von den Zuckungen der Flammen erhellten Abendstunden Lieder sangen. Bekanntlich hat ja die französische Sprache einen gewissen, niedlichen Wohlklang. Es war richtig herzzerreißend. Als das Symbol ihrer Religion und ihrer Nation fiel, da bleibt diesen braven Menschen nichts mehr übrig, als zu einem Gott, der ihnen nicht mehr zu helfen scheint, zu beten. Trotz der Tragödie hatte dieses Bild eine gewisse Ästhetik. Sie waren in diesem Moment so schwach und verzweifelt, wie sie liebenswert waren.

Auch zukünftig wird ihnen niemand mehr beistehen, sie niemand mehr verteidigen. Kein entschlossenes Ritterheer wird angaloppiert kommen und ihre Feinde brutal zermalmen. Dieses Christentum gibt es nicht mehr. Ihre Kirche wird nicht aufhören dem Zeitgeist zu huldigen und das verweichlichte Menschheitsgedusel zu predigen. Der Papst wird weiterhin bei jeder Gelegenheit Moslems und Afrikanern die Füße küssen.

Symbol der Zivilisation

Notre Dame ist nicht nur eine christliche Kirche, sondern, so wie jede Kathedrale, ein Symbol der schöpferischen Kraft des europäischen Menschentums. Besonders die Gotik verkörpert wie kaum ein anderer Baustil das Streben in himmlische Höhen. Die Vernichtung dieses abendländischen Symbols hat natürlich eine ungeheure, metapolitische Wirkmacht.

Das Ereignis steht auch sinnbildlich für die Tragödie des gegenwärtigen Zeitalters. Es dauerte zweihundert Jahre den Prachtbau zu errichten und er überstand weitere achthundertfünfzig Jahre. Innerhalb eines Tages wurde er vernichtet. Die politischen Fehlentscheidungen weniger Jahrzehnte sind momentan dabei die europäische Zivilisation mit ihrem jahrtausendealten Kultursubstrat für immer zu Grunde zu richten. Wie leicht ist etwas zerstört, dass so schwer zu erschaffen war?

Zorn statt Trauer

Die barbarische Vernichtungswut des primitiven Menschen, der mit diabolischer Lust etwas ruiniert, dass er selbst niemals erschaffen könnte und gerade deshalb hasst, stößt ihn aus der Welt der menschlichen Kultur aus. Dieser Typus ist nicht wie wir und er ist nicht mit den gleichen Rücksichten zu behandeln, wie sie Kulturmenschen zukommen, denn er ist nicht Teil der zivilisierten Welt, sondern steht ihr diametral als ständige Gefährdung derselben entgegen.

Nach der Rührung dominiert jetzt bei mir nur ein Gefühl, welches das einzige richtige und moralische ist: Zorn, Zorn und noch mal Zorn. Hört auf zu flennen und zu jammern und die andere Backe hinzuhalten. Ich jedenfalls weiß genau, an welche Götter man sich nun zu wenden hat. An Mars, auf dass er unsere Waffen führe und an Victoria, auf dass sie uns den Sieg schenke. Das alte und morsche ist zusammengebrochen. Doch eine neue großartige Zukunft wartet auf uns. Der Typus des europäischen Menschen, den wir jetzt wieder entdecken müssen, der in die Zukunft führt, ist der heroische Mensch der Tat.

Bild: Notre Dame (Markus Naujoks, Pixabay)

Jahrgang 1986, aus Wien, Studium der Philosophie, begreift sich als Vertreter der deutschen Alt-Right (Alternative Rechte) und ist seit 2014 als Journalist bei diversen Medien tätig und veröffentlichte mehrere Bücher. Maßgeblich war er beteiligt an PEGIDA in Österreich. Zudem ist er Gründer und Obmann von "OKZIDENT - Verein zur Förderung von Rechtsstaatlichkeit". - www.georgimmanuelnagel.at

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