Michael Büge wurde als Berliner Staatssekretär für Soziales entlassen, weil er seine Mitgliedschaft in der Berliner Burschenschaft Gothia nicht beenden wollte. Als neue berufliche Tätigkeit hat er nun die Geschäftsführung der Bürgerhilfe übernommen. Die Bürgerhilfe kümmert sich – hauptsächlich aus öffentlichen Mitteln – in Berlin um Obdachlose.
Das Engagement des CDU-Politikers Büge schmeckt der „tageszeitung“ (taz) allerdings gar nicht. Sie wittert alte Partei-Seilschaften. Und natürlich gibt es auch Kritik von den Grünen. Der Wechsel nach neun Monaten sei zu früh, eine längere Karenzzeit nötig.
Ein Mitarbeiter der Bürgerhilfe, der seinen Namen natürlich nicht in der „taz“ lesen möchte, sei von Büge auch nicht begeistert. Er habe Angst, daß die Sache mit der Burschenschaft schlechten Einfluß auf die Bürgerhilfe habe. Angeblich schreiben die Mitarbeiter sogar bereits an einem Protestbrief gegen Büge. Die Werte einer Burschenschaft seien nicht mit denen der Bürgerhilfe vereinbar.
Es ist Auftrag der Bürgerhilfe, „Menschen, die durch Verlust von Arbeit, von Wohnraum oder durch Suchtkrankheit in Not geraten sind, zu unterstützen und zu fördern“. Für Menschen, die nicht dem eigenen Weltbild entsprechen, scheint das aber anscheinend nicht zu gelten.
Das sieht auch Michael Büge auf unsere Nachfrage so: „Es ist ein erneuter Versuch, eine auf Verleumdungen und Unterstellungen basierende Kampagne loszutreten, vermutlich noch brutaler, weil es nicht in das krude Weltbild dieser Menschen passt, dass sich bürgerliche Menschen so intensiv für die Schwachen unserer Gesellschaft bereit sind, einzusetzen.“ Denn wer in diesem Land sozial ist, entscheidet immer noch die „taz“.
Bild: Michael Büge (privat)
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