Anstoß

Trump: Nach dem Kampf ist vor dem Kampf

Die Mueller-Ermittlungen ergaben, daß keine Anhaltspunkte vorliegen, die zeigen, daß die russische Regierung auf Kandidaten und den späteren Präsidenten Trump auch nur den geringsten Einfluß ausübten.

Auch nicht bewiesen ist die Beschuldigung, daß Trump ein Rechtsverfahren verhindern wollte, als er am 9. Mai 2017 den ehemaligen FBI-Leiter James Comey verabschiedete. Trump war verfassungsmäßig befugt, dieses Vorgehen zu ergreifen; und was der Präsident dadurch ausführte, war kein feststellbarer Versuch, die schon damals angestellte Ausforschung über den russischen Eingriff in den Präsidentenwahlkampf zu durchkreuzen.

Zur Zeit der Kündigung war es Trump und seiner Partei schon vollauf bewusst, daß Comey mit den Demokraten verbündet war und er die von ihm angefangene Ermittlung Trump und seiner Verwaltung zuungunsten betreiben wollte.

Der Verdacht, daß sich Comey mit den Demokraten verschworen hat,  war durchaus begründet, wie nachträglich aufgedeckte Daten erschlossen. Es war rechtens, Comey wegen seiner offensichtlichen Stümperei, einschließlich seiner Handhabung des denkbar verbrecherischen Handelns der seinerzeitigen Außenministerin Hillary Clinton, zu ersetzen.

Comey strengte sich an, Clinton ohne Befugnis freizusprechen, als es aufgedeckt wurde, daß sie einen unberechtigten Computer für als vertraulich zu behandelnde Amtsbelange straffällig benutzt hatte. Überdies hat Comeys Entfernung bestimmt nicht zur Folge, die Ausforschungen zu beenden. Die waren der Justizabteilung unterstellt und wurden nach Comeys Abschied unausgesetzt fortgesetzt.

Selbstverständlich tobte Trump sich enthemmt gegen Mueller und seine Mannschaft in Twitter und Gesprächen aus. Dahingegen hat er nie gewagt, der Sonderermittlung ein Ende zu machen, bis sie in der Vorlage eines eingehenden Berichts an den Generalbundesanwalt gipfelte.

Die Hatz nach neuen Indizien, die Trumps Schuld an der in Rede stehenden Mitwirkung festmacht, wird durch das von den Demokraten beherrschte Repräsentenhaus weiterverfolgt. Ziel ist die Amtsenthebung, worauf die radikalisierten Demokratischen Abgeordneten weiter hinarbeiten werden. Aber wegen der Republikanischen Mehrheit im Bundessenat wird das Verfahren nicht gelingen.

Der Gegenschlag

Derweil holt der Präsident zu einem Gegenschlag auf seine in Misskredit geratenen Ankläger aus. Er wird derart handeln, um seiner Wiederwahl nachzuhelfen, weil er weiß, daß die ihm Gewogenen nach Sturm und Drang verlangen. Die bisher nicht völlig eruierten Verstöße seiner Gegner werden jetzt zur Schau gestellt.

Die Demokraten könnten somit ihr Blatt überreizt haben. Noch dazu, wenn sie das Publikum mit den schon widerlegten Beschuldigungen gegen Trump langweilen. Sie sollten der Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Nany Pelosi, gehorchen und die schon abgetane Sache fallenlassen. Bei einer Fortsetzung der Hatz winkt die Zuhörerschaft ab.

Doch leider, leider ist mehr als die Hälfte der amerikanischen Öffentlichkeit Trump gegenüber feindlich gestimmt und macht so den größten Unfug mit. Er wird mit diesem zahlenmäßigen Nachteil ringen müssen.  Natürlich hat seine ungezügelte Zunge dazu beigetragen. Aber auch in Betracht zu ziehen ist die Wirkung unserer linken Medien, Bildungsanstalten und Dauerverwaltung, die wie bei den Deutschen weit in unsere Gesellschaft willensbildend eingreifen.

Wie andere, die als conservatives, ob berechtigt oder nicht, hingestellt werden, muss Trump gegen den Strom steuern. Es ist offen, ob die Demokraten auf einem falschen Dampfer sitzen werden, wenn sie bemüht sind, aus der Mitwirkungsgeschichte mehr Profit herauszuschlagen. Ebenso diskutabel ist es, ob es Trump nützen könnte, mit seinem provisorischen Sieg auf den Putz zu hauen. Er ist noch weit davon entfernt, sich durchgeboxt zu haben.

(Bild: Donald Trump, von: Gage Skidmore, flickr, CC BY-SA 2.0)

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