Anstoß

Die westerweiterte DDR

Ähnlich der DDR in ihren letzten Jahren, die bis zum Schluss mit Strebsamkeit und deutscher Disziplin sowjetische Ideale hochhielt, die in Russland längst aufgegeben oder relativiert wurden, wird in Deutschland nach wie vor alles durch die rosarote, linksliberale Mainstreambrille gesehen, in völliger Ignoranz unliebsamer Realitäten.

Beispielsweise die Realität, dass Deutschland mit seiner Mitte-Links-Regierung zunehmend zum Geisterfahrer Europas wird, während nahezu alle europäischen Völker nach und nach demokratisch rechte Parteien an ihre Spitze wählen.

Rechtsruck in Europa

In konservativen Staaten wie Ungarn bleibt die von der Süddeutschen und Frankfurter Allgemeinen Zeitung herbeigesehnte Revolution aus. In sozialdemokratischen Vorzeigeländern wie Schweden führt mit den Schwedendemokraten eine rechte Partei die Umfragen an. Österreich hat rechte Demokraten an die Spitze und die Grünen aus dem Parlament gewählt. Tschechien, Holland, Polen, die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Allerorten gewinnen Rechte, überall ist die Sozialdemokratie im Todeskampf.

„Man kann die Realität ignorieren, aber man kann nicht die Konsequenzen einer ignorierten Realität ignorieren.“ (Ayn Rand)

Doch ähnlich, wie man in der DDR immer von der „Wissenschaftlichkeit des Sozialismus“ sprach, spricht man in Deutschland von den anständigen Demokraten hier und den bösen Rechtspopulisten mit ihren „einfachen Wahrheiten“ dort. Es ist eine Selbstvergewisserung.

Schließlich nimmt man für sich selbst nicht nur in Anspruch, die moralisch höherwertige Position zu bekleiden, was im Elfenbeinturm eines Gesinnungsethikers immer leicht ist. Man meint auch von sich, eine Position von wissenschaftlicher Unanzweifelbarkeit zu vertreten. Die Wischi-Waschi-Agenda der politischen Mitte nicht nur als Gebot, sondern auch als der Weisheit letzter Schluss?

Das Volk wendet sich ab

Nicht nur sein Scheitern in der Praxis, auch seine Hochnäsigkeit wird dem politisch-medialen Komplex in der westerweiterten DDR zum Verhängnis. Das Volk wendet sich längst ab, da helfen auch alle belehrenden Zeigefinger der Welt, die AfD sei ja eine hochgefährliche Partei, nichts. „Unser Programm heißt Realität“, plakatierte die NRW-AfD zur Landtagswahl im vergangenen Jahr. Nie war dies zutreffender als heute.

Mit der Anerkennung der Desiderius-Erasmus-Stiftung macht die Partei nun einen weiteren Schritt in Richtung Professionalisierung. Dieses Jahr wird sie in die beiden letzten Landtage mit – Stand jetzt – klar zweistelligen Ergebnissen einziehen. Nächstes Jahr stehen dann die ersten Wiederwahlen im Osten an, bei denen man stärkste Kraft werden könnte. Und das in der ehemaligen DDR – hoffentlich kann man irgendwann auch wieder von der ehemalig westerweiterten DDR sprechen.

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