„Politische Korrektheit am Durchdrehen“, die gegenwärtigen Zustände der Masseneinwanderung und des nationalen Selbsthasses präzise beschrieben und vorhergesagt: Der Roman „Sea Changes“ von Derek Turner wurde 2012 veröffentlicht und ist seit Ende Februar diesen Jahres auch auf Deutsch im Jungeuropa-Verlag erhältlich.
Alles beginnt, als an der Ostküste Englands mehrere Tote angespült werden, die zuvor versucht hatten, illegal ins Land zu gelangen. Einige von ihnen weisen Schussverletzungen auf. Wie auf Knopfdruck wird der Vorfall in allen erdenklichen Medien ausgeschlachtet. Schnell scheinen alle Fragen geklärt: Für die Schüsse sind englische Rassisten schuld, und die einzige angemessene Reaktion kann darin bestehen, die Einwanderungsgesetze zu lockern. Anschließend brechen Multikulti-Fanatismus, Ethnomasochismus und Diffamierung politisch Andersdenkender über eine ganze Nation herein.
Parallel erzählt Turner die Geschichte Ibrahim Nassoufs, der seine Heimatstadt Basra im Irak verlässt, um sich erwartungsvoll auf seinen anstrengenden Weg nach Europa zu machen. In der Hoffnung auf ein besseres Leben, mit einem Haus, viel Geld und hübschen Frauen. Seine Erwartungen sollen allerdings nicht in Erfüllung gehen.
Gelungene Charaktere: Vom Antifa über den linken Kolumnisten bis zum „rassistischen“ Bauern
Beeindruckend ist, wie der Autor es schafft, die einzelnen Abläufe der „Asylkrise“ und deren Folgen für das Land detailliert zu beschreiben, ohne die Geschichte auch nur ein einziges Mal zu langwierig zu gestalten. Das Buch lässt durchweg keine Langeweile aufkommen. Auch die Charaktere sind mehr als gelungen und lassen sich ebenfalls in der Realität wiedererkennen. Vom Antifaschisten über den linken Kolumnisten bis zum harmlosen Bauern, der wegen seiner in einem TV-Interview geäußerten Verständnislosigkeit für die derzeitigen Zustände zum Rassisten der Nation erklärt wird, sind alle dabei. Turner verleiht ihnen reichlich Tiefe und dem Leser schnell ein Gefühl für ihre Hintergründe und Motive.
Besonders lobenswert ist die genaue Darstellung Ibrahims Reise von Basra bis nach England. Wie Turner in einem Interview bei Sezession erzählt, habe er sich ausgiebig mit den Reisestrategien der illegalen Einwanderer beschäftigt und konnte diese daher auch realistisch in seinem Buch wiedergeben. Auf diese Weise beleuchtet er auch die Perspektive der Migranten ausführlich und interessant.
Mehr Realität als Fiktion
Abschließend bleibt zu sagen: Sea Changes von Derek Turner ist einen Kauf zweifellos wert! Auf 464 Seiten bekommt der Leser interessante Charaktere in einer zugleich spannenden wie auch tragischen Geschichte, die leider mehr Realität als Fiktion ist. Turner hat vorhergesagt, was später passieren sollte: Ein Bevölkerungsaustausch und die Verdrängung derer, die diesen nicht wollen, durch „politische Korrektheit am Durchdrehen“.
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