Anstoß

Sind Prepper rechts?

Seit einer Weile wird medial eine neue „rechte Gefahr“ präsentiert. Die „Prepper“ werden meistens als Spinner, teilweise aber auch als „rechtsradikal“ dargestellt.

Eine neue Sau wird von den Hauptstrommedien durchs Dorf getrieben. Die „Prepper“ scheinen langsam die sogenannten „Reichsbürger“ als Schreckgespenst abzulösen. Das Wort stammt vom englischen Latinismus „to prepare“, was „vorbereiten“ heißt. Prepper sind demnach Vorsorger. Doch auf was bereiten sie sich vor?

Auf nichts weniger als den Zusammenbruch der Zivilisation. Sie wollen an einem erwarteten „Tag X“ dafür bereit sein selbstständig ohne äußere Hilfe und Versorgung zu überleben. Zu diesem Zwecke lagern sie Lebensmittel und Gerätschaften ein und üben sich in allerlei praktischen Techniken, um dereinst nach dem Zusammenbruch die täglichen Bedürfnisse befriedigen zu können.

Der Staat fürchtet eine „Prepper-Armee“

So ein verschwörungstheoretisches Obskurantentum geht natürlich gar nicht. Das klingt nämlich ganz schön nach bösen „Rechten“, also potentiell gefährlichen Staatsfeinden. Und schon haben die Wahrheitsmedien einen „Beweis“ für diesen Anwurf gefunden. Anfang 2016 wurde in Mecklenburg-Vorpommern eine „geheime Prepper-Armee“ namens „Nordkreuz“ ausgehoben, gegen die jetzt der Prozess anlaufen soll. Insgesamt wird gegen acht Personen ermittelt, denen man vorwirft Waffen gehortet zu haben, um nach dem erwarteten Zusammenbruch eine „Todesliste“ abzuarbeiten.

Bei den Mitgliedern der Gruppe soll es sich um ehemalige Bundeswehr-Soldaten, sowie einen LKA-Mitarbeiter und einen Mann vom Militärischen Abschirmdienst (MAD) handeln. Auf den ersten Blick klingt das ganz nach den Jungs von „Revolution Chemnitz“, die angeblich mit einem Luftgewehr die Regierung stürzen wollten. Die Gruppe „Nordkreuz“ ist hier immerhin bescheidener, da sie brav und artig darauf warten wollte, bis die öffentliche Ordnung von selber zusammenbricht. Vermutlich handelt es sich wieder nur um ein paar übermütige Freunde, die sich auf „WhatsApp“ irgendwelchen Fantasien hingaben, also blöd dahergeredet haben.

Prepper geben sich unpolitisch

Wenn man sich die diversen Seiten und YouTube-Kanäle ansieht, geben sich die Prepper überwiegend unpolitisch und befassen sich hauptsächlich mit den technischen Inhalten ihrer Vorbereitungsmaßnahmen. Eine gewisse Überschneidung scheint es zum allgemeinen Camping-, Outdoor- und Trekking-Bereich zu geben. All das hat natürlich etwas inhärent Männliches und ursprünglich Naturbezogenes und ist damit für Linke verdächtig. Wer gerne im Freien lagert, steht schon im Verdacht militärische Übungen abzuhalten und das darf natürlich nur Uschis bunte Truppe machen und keinesfalls eine Privatperson, auch wenn sich die Übungen aufs harmlose Kampieren beschränken.

Die Befassung mit Selbstverteidigung und legaler Bewaffnung gehört auch zweifelsfrei dazu. Das ist klar, denn was nutzem einem die schönsten Vorräte, wenn man sie im Ernstfall nicht gegen Plünderer verteidigen kann? Für das bundesrepublikanische Spießertum hat jede Form von Wehrhaftigkeit etwas Anrüchiges an sich. Dies zeigt sich auch in den völlig idiotischen Waffengesetzen, die alle möglichen Arten von Messern für illegal erklären, während wir so gut wie täglich von migrantischen Messermördern hören, denen diese Gesetze herzlich egal sind. Aber Hauptsache ein harmloser Pfadfinder, Wanderer oder Prepper mit einem zu langen Fahrtenmesser oder gar einem bösen Einhandmesser bekommt eine Disziplinierungsstrafe umgehängt, wenn er sich mit solch einer Klinge im Walde erwischen lässt.

Ignoranz gegenüber der Wohlfühlrhetorik

Die Frage, ob Prepper rechts sind, muss man mit „Ja“ beantworten, wenn man den Begriff in seiner weitesten Breite auffasst. Als „rechts“ gilt ja jeder, der irgendwie in Opposition zur herrschenden Ideologie steht. Auch wenn sich ein Prepper nicht politisch deklariert, so ist er ja schon durch seine Handlungen ein Häretiker, weil er die Wohlfühlrhetorik der Eliten nicht glauben will. Denn wir leben ja bekanntlich „im freiesten Staat auf deutschem Boden“, der wie alle westlichen Länder ewigen Wohlstand durch die unfehlbare Kraft der „liberalen Demokratie“ verspricht.

Es gibt keine echten Probleme und wenn, dann werden sich die weisen Eliten schon darum kümmern. Dass eines Tages die Wirtschaft krachen oder die öffentliche Ordnung in einem (z.B. ethnischen) Bürgerkrieg zusammenbrechen könnte, gilt als völlig ausgeschlossen und als nahezu paranoide Vorstellung.

So sieht etwa „Spiegel Online“ die Prepper als „Extremisten unter denjenigen, die ihr Lebensmodell auf Ereignisse von äußerst geringer Wahrscheinlichkeit hin ausgerichtet haben“ und will in den USA „eine starke Überlappung zwischen Preppern, tiefreligiösen Menschen und Fans des äußeren rechten Rands der Republikaner“ erkennen. Die Religion des „Fortschritts“ hat den Ernstfall nicht mehr vorgesehen und hält diejenigen, die ihn für möglich halten, für Verrückte.

Ein Prepper ist also jemand, der durch seine Vorbereitungsmaßnahmen aktiv gegen das ganze politische System steht, wenn auch nur in passiver Weise. Im Gegensatz zu einem politischen Aktivisten, der das Ruder noch herumreißen möchte, ist er jemand, der dies bereits aufgegeben hat und schon mit dem Schlimmsten rechnet. Sein stiller Schrei lautet: „Eure Politik führt uns in den Abgrund!“ Und darum erkennt das Establishment im Prepper richtigerweise einen Feind. Die Geschichte lehrt jedenfalls, dass alles ein Ablaufdatum hat und die größten Katastrophen oft völlig unerwartet kommen.

Bild: ChristianSW, Wikipedia, CC BY-SA 3.0

Jahrgang 1986, aus Wien, Studium der Philosophie, begreift sich als Vertreter der deutschen Alt-Right (Alternative Rechte) und ist seit 2014 als Journalist bei diversen Medien tätig und veröffentlichte mehrere Bücher. Maßgeblich war er beteiligt an PEGIDA in Österreich. Zudem ist er Gründer und Obmann von "OKZIDENT - Verein zur Förderung von Rechtsstaatlichkeit". - www.georgimmanuelnagel.at

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