„Wahrscheinlich krebserregend“, so stuft die Internationale Krebsforschungsagentur IARC – eine Unterbehörde der Weltgesundheitsorganisation WHO – das Herbizid Glyphosat ein.
Aber was ist in letzter Zeit nicht alles auf wissenschaftlicher Grundlage als (wahrscheinlich) krebserregend eingestuft worden. Hier einige Stichwörter:
Rohe Champignons, Bitterschokolade, Schwarztee, Fisch und Meeresfrüchte, Reis, Erfrischungsgetränke, Pommes, Kartoffelchips, Salami oder Schinken auf der Pizza, rohes Fleisch, verarbeitetes Fleisch, der Friseurberuf, Alkohol, Sonnenstrahlen, Übergewicht, Dieselabgase, Gepökeltes, Methyl-CCNU (1-(2-Chloroethyl)-3-(4-methylcyclohexyl)-1-nitrosourea; Semustin), hormonelle Verhütungsmittel, pflanzliche Heilmittel, Feinstaub, Infektion mit HIV, Infektion mit Saugwürmern, Röntgen- und Gammastrahlen, Asbest, Chemotherapien, Nasenkrebs bei Schuhherstellern und Möbelbauern, Schornsteinfegerkrebs, das chemische Kampfmittel Senfgas usw.
Nicht zu vergessen, dass die zunehmende Emission von Lachgas den Anteil der krebserregenden UV-Strahlung erhöht, der an die Erdoberfläche gelangt.
Die Wissenschaft hat festgestellt, dass Marmelade Obst enthält.
Summa summarum fühle ich mich an dieses Kinderlied aus meiner Grundschulzeit erinnert:
Nicht alles ist hanebüchen. Eine Krebserkrankung kann tatsächlich auch durch Viren und Bakterien ausgelöst werden, da sie aber genau wie eine Herz-Kreislauf-Erkrankung meist im höheren Alter auftritt, ist Krebs vor allem eine „Alterskrankheit“. Er ist zu einem großen Teil auf eine defekte Fehlerkorrektur der Erbsubstanz zurückzuführen: Je älter der Mensch wird, desto unzuverlässiger arbeitet dieses Reparatursystem und desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken.
Rätselhaft ist die Einschätzung der WHO, wonach Senfgas krebserregend sei, da schließlich vor 75 Jahren zwei amerikanische Pharmakologen entdeckten, dass Senfgas als Zellgift Tumore schrumpfen lässt, was als die Geburtsstunde der Chemotherapie gilt, die nach Ansicht der Schulmedizin nicht aus der Krebstherapie wegzudenken ist.
Peinlich ist zudem, dass die WHO zuerst in Versuchen Tiere mit extrem hohen Dosierungen von Glyphosat vollpumpt, so dass krebserregende Belege zu finden sind, und anschließend eine Krebswarnung für Menschen ausspricht, als ob Landwirte jeden Morgen zum Frühstück ein Glas Glyphosat-Brause trinken würden.
Am Beispiel des Senfgas kann man doch sehen, dass die richtige Anwendung bzw. die angemessene Dosierung das Maß aller Dinge ist. Senfgas ist zum einen ein hautschädigender chemischer Kampfstoff, es wurde aber auch lange Zeit in der Medizin zur Behandlung von Hauterkrankungen wie der Schuppenflechte eingesetzt und tötet heute als Ursprungssubstanz in der Chemotherapie Krebszellen ab.
Mit dem Saatguthersteller Monsanto hat der DAX-Konzern Bayer im Juni 2018 auch das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat übernommen und in den letzten vier Wochen gleich ca. 16 Milliarden Euro an Börsenwert verloren. Was ist passiert?
Am 10. August 2018 hat ein Schwurgericht in San Francisco die Bayer-Tochter Monsanto zur Zahlung von fast 290 Millionen Dollar Schmerzensgeld an einen an Lymphdrüsenkrebs erkrankten Hausmeister verurteilt, der über Jahre Glyphosat angewendet hat, weil auf der Verpackung des Produkts nicht auf ein Krebsrisiko hingewiesen wurde. Wegen des umstrittenen Unkrautvernichters sieht sich Bayer inzwischen mit rund 8700 Klagen in den USA konfrontiert. „Mit weiteren Klagen sei zu rechnen“, erklärte der Pharma- und Agrarchemiekonzern in seinem am 5. September 2018 veröffentlichten Quartalsbericht.
Armin Brack, der Chefredakteur von Geldanlage-Report weist daraufhin, „dass es mittlerweile über 800 Studien und Analysen gibt, die alle zu dem Ergebnis kommen, dass Glyphosat bei korrekter Anwendung nicht gesundheitsschädlich und damit auch nicht krebserregend ist. Quasi alle relevanten Organisationen haben das bestätigt.“
Dazu gehören:
- das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
- die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)
- die US-amerikanische Umweltbehörde EPA
- die kanadische Bewertungsbehörde Pest Management Regulatory Agency (PMRA)
- die australische Bewertungsbehörde APVMA
- die japanische Food Safety Commission
- die neuseeländische Umweltbehörde EPA
- die Europäische Chemikalienagentur (ECHA)
- das US-amerikanische Journal of the National Cancer Institute (JNCI)
Nur die Weltgesundheitsbehörde WHO stuft Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ ein. Wenn nun diese eine Einschätzung der Ausgangspunkt für ca. 8700 Klagen geworden ist, dann tippe ich schwer auf Hexenjagd und Geldgier.
(Bild: Pixabay)
4 Kommentare zu “Wahrscheinlich Hexenjagd und Geldgier”