Die Frage nach Kindern, also ob und warum Menschen Kinder haben wollen, oder sollen, spaltet sich häufig in ein Für und Wider im Rahmen eines guten Lebens der möglichen Eltern auf.
Kinder, so eine verbreitete Ansicht, können langfristig die Lebensqualität steigern, da sich Menschen mit Kindern erfüllter fühlen und auch im Alter nicht einsam sind. Andererseits sollen Kinder zu einer zumindest zeitweise höheren Stressbelastung, ich kann das aus eigener Erfahrung bestätigen, weniger Freiheit und Freizeit des Einzelnen und höheren Ausgaben führen, die nicht unmittelbar den arbeitenden Eltern zu Gute kommen, sondern ihren Kindern.
Afrika kümmert sich nicht um schlechte Bedingungen für Kinder
Ein wenig über diesen zugegeben sehr verkürzt und unzureichend dargestellten Gründen, Kinder zu bekommen oder eben nicht, steht bei vielen Überlegungen über das Kindeswohl. Es mag zuweilen vorgeschoben klingen, wenn Abtreibungen oder das Verweigern des Kinderkriegens damit gerechtfertigt werden, dass die Bedingungen, die die Doch-Nicht-Eltern oder wahlweise auch die Gesellschaft dem Kind bieten können, zu schlecht seien. Sicher soll hier nicht dazu angehalten werden ohne Planung und Grundlage einfach so Kinder in die Welt zu setzen, doch sind die Bedingungen für überhaupt irgendetwas nie vollends perfekt, sondern bestenfalls besser oder schlechter.
Zudem scheinen sich die Bewohner des globalen Südens nur sehr wenig darum zu sorgen, dass ihre Lebensbedingungen zu schlecht zum Kinderkriegen seien. Zwar sollten Kinder in Europa nicht unter „afrikanischen“ Bedingungen aufwachsen, doch sollte beim Warten auf den perfekten Moment ein guter Moment nicht verpasst werden. Sich selbst zu verstümmeln, die Samen- oder Eileiter durchtrennen zu lassen, ist nur eine unumkehrbare Weiterführung der das Kind als Belastung ansehenden Sichtweise.
Kinder sind kein Besitz der Eltern
Eine Steigerung der Betrachtung des Kindes als Lifestyleobjekt ist das Kind als Verfügungsmasse. Was in einigen westlichen linken Gruppen seit 1969 gepredigt wird, also das Ablehnen eines Kindes, ja die Abtreibung eines Kindes, was in dieser Sichtweise ohnehin nur Teil des Körpers der Schwangeren ist, zum (meist nicht medizinisch notwendigen) Wohl der die Mutterschaft Ablehnenden, scheint nun auch in einigen hauptsächlich US-amerikanisch geprägten Gruppen angekommen zu sein. Das Kind wird hier in erster Linie als Besitz der Eltern, zumeist nur der Mutter oder des Vaters angesehen, über den mindestens so frei wie in der römischen Kaiserzeit verfügt werden kann.
Einige feministische Kreise, die schon lange nicht mehr die Anliegen europäischer weißer heterosexueller Frauen vertreten, betonen seit geraumer Zeit die Wichtigkeit der Abtreibung für eine freie Entfaltung der verhinderten Mutter. Von selbsternannten Men’s Rights Activists bis hinein in außerordentlich frauenverachtenden Gruppen kommen Fragen nach einem Abtreibungsrecht des in so einem Fall unfreiwilligen Vaters oder zumindest einer vollkommenen Übernahme der Verantwortung über das Kind durch die Mutter. Die Frage, ob sich nun jemand mit Kind gut fühlt, ist leitend bei all diesen Schatten derselben Idee. Eine Entscheidung für oder wider Kinder wird somit an den Einzelnen und dessen Lebensentwurf geknüpft.
Bei all diesen Sichtweisen, die im höchsten Maße individualistisch sind und jegliche Gemeinschaft ablehnen, wird ausgelassen, dass ein Kind ja nicht nur den Eltern, sondern auch sich selbst als eigenständiger Mensch und der Gesellschaft, also dem Volk gehört. Es sollte offensichtlich sein, dass ein bestehendes Volk nur dadurch überleben kann, dass vorhergehende Generationen genügend Kinder bekommen haben.
Die Politik konzentriert sich auf die Alten
Ein gegenwärtiges Übel westlicher, besonders europäischer Gesellschaften ist nicht nur ein starker Zuwanderungsdruck aus dem Süden und dem Südosten, sondern auch ein fehlender Gegendruck, während gleichzeitig die angestammten Völker überaltern. Bereits jetzt sind viele Nationen unseres Kontinentes in geschichtlich noch nicht dagewesenem gefährlichen Maße vergreist.
Das führt nicht nur in naher Zukunft zu Flauten in der Rentenkasse, sondern auch zu einer eher auf den älteren Teil der Bevölkerung ausgelegten Politik. Aber auch eben jener ältere Teil der Gesellschaft sieht die Dinge aus seiner Sicht, die ja durchaus vielfältig, aber eben nicht jung sein kann. Denn schließlich hat sich die Welt seit dem Fall der Mauer und dem nicht eingetretenen Ende der Geschichte drastisch gewandelt.
Doch die sogenannte individuelle Freiheit, die in erster Linie eine Freiheit des Marktes ist, steht ungebrochen und wird nun sowohl von „Social Justice Warriors“ (SJWs) als auch von Libertären geradezu mantraartig angebetet. Kinder haben dabei nur wenig Platz, bestenfalls als nettes Dekor in einer Altbauwohnung im Prenzlauer Berg. Das Volk spielt in derartigen Betrachtungen nur zu häufig gar keine Rolle.
Wer aber eine Zukunft für Europa, für Deutschland haben will, der darf nicht vergessen, dass kein Weg am Erhalt des Volkes vorbeiführt. Dass Zuwanderung nicht alle Probleme lösen kann und häufig ganz neue schafft, sollte hinlänglich bekannt sein.
Dass ein Volk nur aus sich selbst fortbestehen kann ebenso. Der beste Weg, Werte und Vorstellungen weiter leben zu lassen, sind eigene Kinder. Und, um das eigene Dasein weiterleben zu lassen, sind eigene Kinder unumgänglich. Besteht in einer Bevölkerung eine ausreichende Ähnlichkeit ihrer Mitglieder, so kann das eigene Sein, welches Teil dieser Bevölkerung ist, unendlich lange in dieser Bevölkerung sein, vorausgesetzt, ausreichend viele Nachkommen bekommen ausreichend viele Kinder.
(Bild: Pixabay)
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