Gesichtet

Die schöne, weiße Bobo-Welt

Die Szene der politisch-korrekten Öko-Gutmenschen ist sowohl ethnisch-homogen als auch realitätsfern.

Vor einer Weile brachte der Kultursender Arte einen Dokumentarfilm mit dem Titel „Achtsamkeit: Schlüssel zum Glück?“. Darin werden allerlei Weltverbesserungskonzepte vorgestellt, die eine utopische links-grüne Zukunft versprechen. Verheißungsvoll wird verkündet, dass angeblich „immer mehr“ Menschen im Westen derlei Fantasien in die Tat umsetzen würden.

Was die Projekte gemeinsam haben ist, dass sie eigentlich eh nicht viel bewirken und vor allem auf einer ethnisch-homogenen Gesellschaft beruhen, in der es ein starkes Gruppendenken gibt, dass einen Mehrwert für alle vor den Eigennutzen stellt, also eine gesellschaftliche Situation benötigen, wie sie eben immer seltener vorzufinden ist.

Minimalismus als Wohlfühlreligion

Zuerst wird eine gewisse Mimi, eine hübsche Frau slawischer Abkunft, vorgestellt, die einen YouTube-Kanal über Minimalismus betreibt. Darunter versteht sie die Bestrebung, so wenige Dinge wie möglich zu besitzen. Ihre vorhandenen Sachen, inklusive der Garderobe, sind zudem streng in schwarz-weiß gehalten. Außerdem soll alles möglichst mit „zero waste“ und „bio“ hergestellt worden sein. Ihr blütenweißes Zimmer schaut so steril aus, wie aus einem Ikea-Katalog. Mimi hat auch ihre Büchersammlung „bis auf vier oder fünf Bücher“ komplett aufgelöst, denn in der Anschaffung neuer Bücher sehe sie „keinen Sinn mehr“.

Mimi stellt Waschmittel aus zerriebenen Kastanien her, produziert ihre eigene Deocreme und verwendet festes „Shampoo“. Sie hat vor kurzem ihren dreißigsten Geburtstag gefeiert und ihn überwiegend alleine verbracht. Diese Zeit für sich selbst schätzt sie am meisten, sagt sie. Seit sieben Jahren wohnt sie gemeinsam mit ihrem besten Freund in einer Wohngemeinschaft, wo das minimalistisch gestaltete Durchgangszimmer ihr kleines Refugium darstellt.

Wenn man an den armen Tropf denkt, der seit sieben Jahren mit der blauäugigen Mimi zusammenwohnt, ohne sich rangeschmissen zu haben, kommt einem notwendig der Begriff „friend zone“ in den Sinn. Kann man den Minimalismus auch mit Kindern leben? Diese Frage wird sich Mimi vermutlich niemals stellen müssen. Sie hat jetzt den Zenit überschritten und beginnt zu verblühen und dann wird sich auch kaum noch jemand ihren Kanal ansehen, auf dem sie ihre völlig belanglosen Alltäglichkeiten präsentiert. Schade eigentlich. Sie hätte ihrem Leben Sinn geben und Kindern das Leben schenken können.

Weltretten im Kompost-Lokal

Danach wird ein BoBo-Kaffeehaus in Berlin-Neuköln präsentiert. Die Besonderheit des Etablissements ist seine Zero-Waste-Wirtschaft. Dieser Umstand wird jedoch nicht nach außen kommuniziert, denn dies spräche „nur ein gewisses Publikum an“, verrät der Betreiber namens Peter, der aus der Nähe von Detroit stammt und diese typische, asexuelle Weicheiausstrahlung grüner Ökoburschen hat. Kein Wunder, dass die schöne Mimi in diesem Milieu keinen Mann findet.

Die Heißgetränke werden in Tassen kredenzt, die aus „gepresstem Kaffeesatz und Holzanteilen“ gefertigt wurden. Aus der Milch, die beim Milchaufschäumen überbleibt, wird später Ricotta-Käse oder Joghurt produziert. Eine nahe gelegene Bäckerei liefert zudem alle übrig gebliebenen Backwaren, aus denen dann ein Brotpudding gemacht wird. Man könne jedoch nicht alles verwerten, denn das wäre „finanziell nicht nachhaltig“. Daher kommt dann vieles einfach in die Kompostkiste im Hinterhof. Dort ist jedoch keineswegs „der Wurm drin“, räumt Peter ein, denn die eigens angeschafften Würmer seien leider schon großteils abgehauen.

Mit dem Pferdefuhrwerk ins Öko-Glück

Das französische Dörfchen Ungersheim in Elsaß-Lothringen hat eine deutsche Vergangenheit und wird als „transition town“, bzw. als „Stadt im Wandel“ angepriesen. Der „Wandel“ besteht auch darin, dass man jetzt Häuser aus Autoreifen baut, um das Klima zu schonen. Der Bürgermeister der Siedlung heißt Jean-Claude Mensch. „Gutmensch“ wäre aber ein besserer Name für ihn, denn er finanziert allerlei Öko-Projekte aus der Stadtkasse.

Doch nicht alle Unternehmungen sind ein Erfolg. Ein landwirtschaftlicher Betrieb hat beispielsweise auf Traktoren und Maschinen verzichtet und setzt jetzt ganz auf Hottehüs. Mit einer Pferdestärke wird die Scholle gepflügt und die Ware transportiert. Einige Dorfbewohner springen noch zusätzlich als Erntehelfer ein. Dafür werden sie mit Naturalien entlohnt. Die Tiere sind zwar putzig, ihr Einsatz rechnet sich jedoch nicht, gibt der Neo-Landmann zerknirscht zu. Der Hauptgrund sei der Verzicht auf die stinkigen Verbrennungsmotoren. Auf Grund der Pferde wäre das Gemüse viel teurer als bei den Kollegen und somit am Markt nicht konkurrenzfähig. Tja, das hätte aber auch wirklich niemand vorhersehen können.

Ein anderer Betrieb stellt Konserven in Handarbeit her. Ältere Frauen aus Ungersheim kochen ehrenamtlich Kürbissuppe und füllen diese in Flaschen ab. Doch auch hier will der Rubel nicht so richtig ins Rollen kommen. Trotz der Gratisarbeit macht der Betrieb einfach keinen Reibach. Doch Bürgermeister Mensch möchte dennoch nicht aufgeben. Rückschläge würden eben auch dazugehören, meint er.

Die Szene ist ethnisch-homogen

Was bei dieser Doku, so wie auch bei vielen ähnlichen, in denen es um linke Bürgerinitiativen geht, auffällt, ist, dass sich die Protagonisten alle sehr ähneln. Kein einziger Einwanderer bereichert hier die Kultur der Gutmenschen, die sich in ihrer Parallelgesellschaft sozusagen einen „safe space“ für ihre Utopien geschaffen haben.

Auch diverse Studien belegen, was jeder weiß, der in einer „multikulturellen“ Umgebung leben muss: Mit der Atomisierung der Gesellschaft in verschiedene ethnische Gruppen fällt auch der Zusammenhalt und das Vertrauen weg. Wenn man nicht in einem hübschen, weißen Dorf lebt, sondern in einer Asyl-Zone mit somalischen Clans und arabischen Großfamilien, werden die Nachbarschaftshilfe und die Wohlfühl-Ökobegeisterung eher nicht so stark ausgeprägt sein.

(Bild: Joehawkins, Wikipedia, CC BY-SA 4.0)

Jahrgang 1986, aus Wien, Studium der Philosophie, begreift sich als Vertreter der deutschen Alt-Right (Alternative Rechte) und ist seit 2014 als Journalist bei diversen Medien tätig und veröffentlichte mehrere Bücher. Maßgeblich war er beteiligt an PEGIDA in Österreich. Zudem ist er Gründer und Obmann von "OKZIDENT - Verein zur Förderung von Rechtsstaatlichkeit". - www.georgimmanuelnagel.at

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Datenschutzinfo