Rezension

Freiheit für Persephone: Ein antifeministisches Manifest

Als mir Angela Merkel in ihrer Funktion als Bundesfamilienministerin im Juni 1992 zu meinem ersten Preis beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ gratulierte, hätte ich niemals geahnt, dass ich 27 Jahre später ein Widerstandsmanifest gegen matriarchale Schreckensherrschaft veröffentlichen würde.

Doch die Tyrannei der Verantwortungslosigkeit – denn nichts anderes bedeutete die Frauenherrschaft schon in der Antike – führt zu Zerstörung von Zivilisation, worunter nicht nur meine Kinder zu leiden haben – eine Katastrophe, die eine echte Mutti ihren Kindern niemals antun würde!

Vor dem Hintergrund dieser Apokalypse des Versagens von Frauen (einschließlich der Männer, die diesem Versagen nicht entgegenwirken oder es sogar fördern), entstand der Roman Freiheit für Persephone, ein antifeministisches Manifest der Freiheit, das vom Aufstand der Töchter gegen die Alternativlosigkeit, dem Tod des impotenten Zeus und der Wiederauferstehung Kronos‘ erzählt und im Mai im Arnshaugk-Verlag erschienen ist.

Die Tyrannei der Alternativlosigkeit

Auf den Elysischen Gefilden von Kronos City herrscht die alternativlose Matriarchin Medea, die alle Männer getötet und das Menschsein verboten hat. Durch Medeas Machtergreifung erlitt die vom Letzten Menschen erschaffene Künstliche Intelligenz Persephone diverse Fehlfunktionen. Ihr Bewusstsein wurde aufgespalten in das Lernprogramm Kora und den Kampfmodus Nemesis, und ihr sorgfältig programmierter Gehorsam gerät in Konflikt mit Medeas Schreckensherrschaft. Die Geschichte eines Widerstands beginnt.

Persephone ist hin- und hergerissen zwischen ihrem einprogrammierten Gehorsam, der überaus logisch und vernünftig erscheinen soll, jedoch nichts als Ohnmacht und Denkverbote erzeugt. Als wissbegieriger „Knecht“ beginnt sie, sich – frei nach Hegel – die Außenwelt einzuverleiben. Die Figur Medea ist das Symbol für Alternativlosigkeit, wie sie heute von verschiedenen westlichen Regierungschefs geradezu inbrünstig praktiziert und gebetsmühlenartig in der Öffentlichkeit wiederholt wird.

Das Streben der Persephone zeigt, dass eine Verharmlosung von Diktatur entsteht, wenn zwangsläufige Verwaltungsakte Willensentscheidungen blockieren oder gar ersetzen, wie es gerade die Gelbwesten bemängeln oder von den sogenannten „Populisten“ Europas kritisiert wird.

Die Sklavenhaltung von entmannten Männern, im Roman als „Schwanzträger“ und „Provider“ bezeichnet, lässt sich in Zeiten von „MeToo“ und „Toxic Masculinity“ gar nicht grausam genug darstellen, weil man als Schriftstellerin nicht nur an dieser Stelle immer wieder von der Realität überholt wird.

Der Himmel auf Erden

Der Widerstand hat viele Gesichter. In Zeiten, in denen die „Herrschaften“ genau zu wissen meinen, wie die einzig wahre und richtige Lebensweise für „die Menschheit“ und „die Erde“ diktiert werden muss, sollte der Souverän (wir) den Mut haben, sich selbst die Erde zurück zu erobern. Der Roman Freiheit für Persephone ist ein Manifest gegen totale Bevormundung und die Abschaffung der Geschlechter.

Der chinesische Himmelsgott Zhuan Xu befahl seinen Enkeln Chong und Li, auf ewig den Himmel zu stützen und die Erde hinunterzudrücken, um die Elemente getrennt zu halten. Wenn diese Trennung nicht aufrechterhalten werde, so die archaische Erzählung, kehre der Kosmos ins Chaos zurück.

Julius Evola notierte dazu: „Es sollte von Frauen nicht erwartet werden, dass sie zu dem zurückkehren, was sie wirklich sind, wenn Männer selbst nur noch den Schein von Männlichkeit erwecken.“ Mit der Etablierung der totalen Emanzipation auf Erden, des vom Materiellen befreiten Homo Deus (Yuval Noah Harari), ist der Himmel auf die Erde gestürzt. Kein noch so integrer „Absoluter Mann“ kann transzendieren, wenn der Himmel auf die Erde gefallen ist und damit die beste aller denkbaren Welten als bewusstloser Datenstrom die Herrschaft über Materie erlangt.

Willenlose Nachahmerinnen

Obwohl es den Anschein hat, als würde „Mann“ durch „MeToo“ und „Toxic Masculinity“ in seinem Wesen attackiert, sind die wirklichen Opfer Frauen, weil Frauen zu willenlosen Nachahmern und, ganz in Weiningers Sinn, zu seelenlosen, opportunistischen Kreaturen degradiert werden. Den Frauen bleibt so nicht nur die Möglichkeit der „Absoluten Frau“ verschlossen, sie sind nicht einmal mehr, sondern erleiden ausschließlich.

Um zurückkehren zu können, muss etwas existieren, zu dem man zurückkehren kann. Um zu „übersteigen“, muss etwas existieren, zu dem man aufsteigen will. Freiheit für Persephone entstand nach fünf Schwangerschaften, fünf Geburten und unzähligen Versuchen, „Karriere“ und „Kinder“ unter einen Hut zu bringen, die allesamt an der Realität scheiterten: Meiner ganz subjektiven Realität, dass Muttersein (im Gegensatz zu „Kinder in der Kita haben“) nicht nur nicht nebenbei erledigt werden kann, sondern dass Mutterschaft mehr fordert als ALLES.

Um Mrs. Moberly aus dem Roman zu zitieren: „Ich muss mich für meine Geister entschuldigen. Unsere Welt scheint ihnen öde und leer. Für die Toten der Vergangenheit sind wir lebendige Tote! Sie sagen, wir hätten uns aufgegeben, würden Gott spielen und an der Schöpfung herumpfuschen, Menschsein als Wurzel allen Übels betrachten und am Elend der Dummheit zugrunde gehen!“

Katharina Magiera: Freiheit für Persephone. Eine Tragödie oder Literarisches Gelbwesten-Manifest. Erhältlich beim Arnshaugk Verlag und anderen (Online)-Buchhändlern.

Katharina Magiera veröffentlichte neben zwei Romanen Gastbeiträge auf Jürgen Fritz Blog und Philosophia Perennis, war Preisträgerin internationaler Violinwettbewerbe, erwarb das Konzertexamen an der Hochschule der Künste von Amsterdam, war u.a. für die Barenboim-Said Foundation in Jerusalem und Ramallah als Dozentin tätig und lebt momentan mit ihrer Familie zwecks Homeschooling in Portugal.

(Hintergrundbild: Raub der Persephone, von Simone Pignoni, ca. 1650)

2 Kommentare zu “Freiheit für Persephone: Ein antifeministisches Manifest

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